Anarchie und Hysterie im NCO Club
Kurzer Blick zurück: im Jahre 2021 war Corona bedingt
mein erstes richtiges Konzert, abseits von
Streamingkonzerten, Zöllers
Network alias Thomas Blugs Rockanarchie beim Kultursommer in
Grötzingen und damals war ich so begeistert, das mein
Fazit lautete: dieses Power Trio will ich unbedingt noch mal
sehen und hören.
Und nun war es endlich soweit, der Badische Kulturverein lud
zum Jahresabschlusskonzert in den schönen NCO Club in der
Karlsruher Nordstadt, einer Konzertlocation, in der ich aus mir
unerfindlichen Gründen zum ersten Mal war, obwohl ich
lange in der Nähe gewohnt hatte.
Als Einheizer waren "Herr Doctas Rock Hysteria" am Start, die
ihre Sache nicht schlecht machten: Hard Rock der 70er / frühen
80ger mit den einschlägigen Coverversionen wie Judas Priests
"Breaking the Law" oder Motorheads "Ace of Spades". So richtig
wollte der Funken bei mir aber nicht überspringen.
Das änderte sich bei Thomas Blugs Rock Anarchie, die zwar auch
ausschließlich Coverversionen spielen, aber so hat man sie noch
nie gehört. Mehrere Songs werden in einen verwoben, sodass man
man beispielsweise "Come together" von den Beatles und "Hey Joe"
von Jimi Hendirx quasi gleichzeitig hört. Und Ausnahmegitarrist
Thomas Blug streut gerne immer wieder eine Prise Pink Floyd
hinein, hier vor allem das Solo aus "Another Brick in the wall
(part 2)" oder das Riff aus "Run like hell".
Eine gute Prise Funk / Disco der frühen 70er wird auch gerne
verwendet: Lips Incs "Funky Town", die Bee Gees mit "Staying
Alive" oder "Miss you" von den Stones passen prima
zusammen. Bassist Rudi "Gulli" Spiller passte
seinen Gesangspiel den jeweiligen Songs an (auch bei den Bee
Gees!), Thomas Blug machte Thomas Blug Dinge an der Gitarre
und Jürgen Zöller passte den Groove den Songs an.
Klar, ein Grundgerüst, welche Songs zu einem
Stück zusammengefasst werden, gibt es wohl - das merkt man,
wenn man das Trio schon mal gesehen hat, aber trotzdem
entsteht vieles spontan: Thomas Blug ruft Rudi "Gulli" Spiller etwas
zu und schon ist man auf dem "Highway to Hell", obwohl
man vorher ganz wo anders war.
Wie vor 3 Jhren ging die
Zeit wie im Fluge vorbei und als letzte Zugabe gab es
"Purple Rain" zu hören. Fazit: sehr zu empfehlen genau
wie der NCO Club an sich.