Fury überzeugen in Mannheim mit guten Songs und tollen
visuellen Effekten
In der Open Air Saison sollte man aufmerksame lesen, ob es sich
um ein Festival, oder ein Zeltfestival handelt wie beim Auftritt
von Fury in the Shlaughterhouse auf dem Mannheimer
Maimarktgelände. Pluspunkt bei einem Auftritt im Zelt im Juni:
die Lightshow kommt sofort zur Geltung. Negative Aspekte: die
Band kann das Publikum nicht sehen und bei Außentemperaturen von
30 Grad verwandelt sich das Zelt schnell in eine Großraumsauna.

Egal, Fury fangen dafür 15 Minuten früher mit dem Fischer-Z
Cover "Protection" an und machen von Anfang all alles richtig:
Sound und Songauswahl sind top: neben "Hits" wie "Hang the DJ"
oder "Milk and Honey" früh in der Setlist werden auch Songs vom
kommenden Album gespielt, wie beispielsweise "Everyday Heroes".
Sehr schön auch die zu den Songs passenden visuellen Effekte,
seien es Graphiken, Videos oder Großaufnamen der Musiker oder
alles zusammen.

Kai Wingenfelder sucht auch trotz der Hitze den Kontakt zum
Publikum und geht singend durch das Publikum, Christoph
Stein-Schneider holt sich mehrfach Getränke aus dem als Marshall
Verstärker getarnten Kühlschrank und überhaupt merkte man Fury
ihre gute Laune und Spielfreude an, die sich natürlich auf das
Publikum überträgt. Eine Lounge-Area mit Sofas war übrigens
ebenfalls auf der Bühne zu bewundern - für die unplugged Songs.

"Hope" heißt das zuletzt veröffentlichte Album und Hoffnung
wollen Fury trotz der schweren Zeiten, in "Every Generation has
its own disease" auch optisch gut mit all den derzeit aktuellen
Gruselgestalten zusammengefasst, vermitteln. Aber sie belassen
es nicht nur bei Worten sondern unterstützen Projekte, die
Hoffnung geben sollen. In Mannheim war dies eine Initiative, die
mit einfachen Tiny-Houses Obdachlosen mittels "Housing First"
versucht zu helfen. Tolle Idee!

Stories aus der Fury Historie werden auch erzählt. Lange ist es
her, dass Fury schon mal auf dem Maimarktgelände gespielt haben,
damals als Vorgruppe von Bon Jovi. Damals wurden sie von dieser
Band so schlecht behandelt, dass sie froh waren später in
Wolfgang Niedecken jemanden als "Lehrmeister" zu finden, der
ihnen zeigen konnte, wie man es richtig macht und diesen Spirit
geben Fury jetzt wiederum an ihre Support Acts weiter.

Wie gesagt: neben Klassikern wie "Radio Orchid" oder "Trapped
today, trapped tomorrow" gab es auch neue Songs zu hören wie das
ausgezeichnete "9 Lives". Mit "Won't forget these days" gehen
Fury dann zum ersten mal von der Bühne, das Publikum singt den
Refrain solange, bis die Band wieder auf die Bühne kommt, sodass
die erste Zugabe dann das wieder aufgegriffene "Won't forget
these days" ist. "Time to wonder" darf natürlich im Zugabenblock
nicht fehlen und als letzte Nummer erklingt dann "Seconds to
fall".

Kurzes Fazit: sehr schönes Konzert, nur die Temperaturen im
Zelt waren herausfordernd.
