Diesmal mit Gebläse

Jürgen Zöller hat in seinem Leben schon viel erlebt, unter anderem hat er oft mit Orchestern zusammen gearbeitet. Und dabei hat es immer viel Spaß gemacht, mit einer amtlichen Bläser-Sektion zusammen zu spielen. Das wäre doch auch etwas für seine Network Session, dachte er sich und für die 9. Auflage dieser schönen Reihe im Karlsruher Jubez hat es endlich geklappt: sein Lieblingssaxophonist Christian Felke, mit dem er sich noch im Altersheim zusammen spielen sieht, hat ihm ein feines Gebläseensemble zusammen gestellt ( 2 x Saxophon: Christian Felke & Mathias Dörsam und 2 x Trompete: Frank Ziller & Gebhard Schmitt), die sich zu den üblichen Verdächtigen auf die Bühne des gut besuchten Jubez gesellten, als da wären: Ole Rausch an den Gitarren, Leib Und Magen Bassist Werner Kopal, Alex Nagel an den Keyboards sowie Olli Roth, der sich an diesem Abend die Gitarre zu Hause ließ und sich auf den Gesang "beschränkte". Unterstützt wurde er dabei von Nathalie Tineo, die eigens für dieses Konzert aus Hamburg anreiste.

Diese Besetzung ließ natürlich ein modifiziertes Repertoire der Network Session erwarten und Chicagos "25 or 6 to 4", mit dem der Abend eröffnet wurde, zeigt die musikalische Richtung des Abends: Songs, die man live am liebsten mit Gebläse hören möchte, meist natürlich aus dem Funk/Soul-Bereich, sodass Led Zeppelins "Kashmir" diesmal zu Hause gelassen wurde.

In der ersten Hälfte gab es auch den ein oder anderen Rock/Pop Klassiker wie z.B. Foreigners Urgent (mit DEM Saxophonsolo), Huey Lewis' "Hip to be square", Kathrina & The Waves "Walking on Sunshine", Paul Simons "You can call me Al". Außerdem wurde Peter Gabriels Vorschlaghammer (Sledgehammer) geschwungen, aber Funk & Soul stand vor allem in der zweiten Hälfte des Konzerts deutlich im Vordergrund, meist Klassiker von Größen wie Reverend Al Green oder Ike & Tina Turner ("River Deep Mountain High"). Aus der Neuzeit schaffte es Amy Winhouse mit "Valerie" auf die Setlist.

Spaß stand mal wieder im Vordergrund an diesem Abend und den hatte Band und Publikum, welches die 11 Musiker für 2 Zugaben auf die Bühne holte. Höhepunkte gab es an diesem Abend einige, zum Beispiel als Olli Roth am Ende des Konzerts dann den James Brown mit "Sex Maschine" gab, aber auch die Soloeinlagen der Musiker begeisterten - so gab es an diesem Abend seit langer Zeit mal wieder eines der seltenen Schlagzeug-Soli von Jürgen Zöller zu hören.

Fazit: als musikalischer Laie ist man einfach nur beeindruckt, was diese 11 Musiker nach nur 2 Tagen Proben gemeinsam da bieten. Das macht definitiv Lust auf mehr und am 3.12.2010 winkt dann schon die 10. Network Session, diesmal als "BAP ohne Wolfgang".

Ticket Zöllers Network Session 9