" It's good to be back home", so begrüßte Ezio Lunedei das Publikum im ausverkauften Jubez. Nach 2 Auftritten beim "Fest" und mehreren Auftritten im Jubez (der letzte Auftritt liegt gerade mal ein halbes Jahr zurück) ist es kein Wunder, dass Ezio sich in Karlsruhe zu Hause fühlen, vor allem bei den Publikumsreaktionen.

Doch ich möchte nicht vorgreifen - zunächst sei erwähnt, dass die Allroundtalente T42, die in Personalunion Roadies, Tourmanager, Techniker und Vorgruppe sind, auch diesmal wieder "die Anlage testen durften".  Kräftemangel nach der langen Tour sorgte aber dafür, dass der Auftritt kürzer und kraftloser war als der im Oktober.

Mit "Higher" vom gleichnamigen neuen Album eröffneten dann Ezio, diesmal nicht als Duo Ezio/Booga, sondern mit Band angereist: Lydia Cascarino am Bass und Peter van Hooke am Schlagzeug sollten die beiden verstärken. Man konnte also gespannt sein, überraschten Ezio doch streckenweise auf dem "Higher" Album durch den Einsatz von E-Gitarren. Und nun noch eine Band ? Doch keine Panik - was auf dem Album, speziell bei "Still Ice Cold" noch befürchten ließ, dass sich Ezio Richtung Mainstream entwickeln würden, bestätigte sich Live (glücklicherweise) nicht. Die E-Gitarren blieben zu Hause - trotzdem klang die Musik sogar manch Heavy Metall Fan noch zu krachig :-) . Ezio wie man sie kennt und liebt eben. Und auf die Band hätten sie eigentlich in den ersten 2 Dritteln auch verzichten können: das Schlagzeug war bei bei der Dynamik der beiden überflüssig, und die Bassistin verschwand nicht nur optisch hinter massigen Gestalt von Booga. Erst im letzten Drittel, bei den etwas ruhigeren Nummern, konnte man den Bass dann hören.

Ob alte oder neue Songs - das Publikum textsicher, die Stimmung war super. Schnelle Songs mit den schon legendären Gitarrenduellen der beiden, langsame Songs, die zum Zuhören einluden, da stimmte einfach alles. Zwischen den Songs Geschichten und Anekdoten von Ezio Lunedei: ob Bemerkungen über das neue Video von Ricky Martin, den Einsatz von unterschwelligen Botschaften zur Verkaufsförderung oder Erlebnisse in Bielefeld: erzählen kann er, und das vor auch in den Songs. Zur Abwechslung zwischen all den Highlights Springsteens "I'm on fire" als Intro und dann natürlich Booga als Leadsänger, diesmal gleich zweimal!

Höhepunkte für mich: "Saxon Street", "Higher", "The further we stretch" ,"Alex" und Boogas Ausflüge an's Mikro..
Und für die Ansage "The first line of the next song is dedicated to the people in Heidelberg and Frankfurt" um dann "At that moment" mit den Zeilen "I dove past you're town today though I never left the motorway" zu singen - dafür gibt's einen Extrapunkt.