Barenaked
Ladies
19.11.1999, Mannheim, Maimarkthalle |
Die Barenaked Ladies aus Toronto, Kanada also als Vorgruppe des weitaus bekannteren Kanadier Bryan Adams: das versprach interessant zu werden. Wer dieses Jahr Urlaub in Nordamerika verbrachte, konnte ihnen im Radio nicht entrinnen: "It's all been done" und vor allem "One Week" wurden in den dortigen ausgezeichneten Rock-Radio Stationen (warum gibt es eigentlich solche Stationen hier nicht ?) rauf und runter gedudelt. Schwer abzuschätzen, was einen live wohl erwarten würde: Das 94er Album "Maybe you should drive" kommt eher ruhig daher, das 98er Erfolgsalbum "Stunt", dessen Erfolg sich aber erst dieses Jahr entfaltete, überrascht durch seine Abwechslung: mal stark an "Beautiful South" erinnernde Songs, dann wiederum rockige Songs mit Samples und Rap-Elementen.
Und genau diese Abwechslung stand beim Konzert im Vordergrund: die Barenaked Ladies sind einige der wenigen Bands, die, ähnlich wie die Hooters, mit 2 Lead Sängern arbeiten. Zunächst ein ganz normales Konzert mit einer Mischung aus ruhigen und schnellen Songs aber im Laufe des Konzerts wurde die Kommunikation mit dem Publikum immer wichtiger. Zwischenrufe sowie die in der Halle aufgebauten "Kaffee und Pizza"-Buden wurden als Thema aufgegriffen und zu einem Rap verarbeitet, in den die Band "Red Hot Chili Peppers" Elemente einbrachte. Ein Ordner durfte/musste auf höchst eigenwillige Weise Gitarre spielen und daraus entwickelte sich der Kinks Klassiker "You really got me" der dann wiederum als Intro zu "It's all been done" wurde. Abwechslung war also angesagt und natürlich fehlte auch "One Week" nicht, der Song mit den vielen Filmzitaten (Meine Lieblingszeile: "Watching X-Files with no lights on"). Eine Mischung also aus Songs von den CDs und Songs, die so wohl nur live von den Barenaked Ladies zu hören sein dürften.
Zum Abschluss dann noch ein Medley nach dem Motto 100 Hits in einer Minute: Chers "Believe", Will Smiths "Wild Wild West", "New York City Boy" von den Pet Shop Boys und vieles mehr in einen aberwitzigen Song verpackt. Insgesamt weit mehr als ein normales Konzert einer Vorgruppe - es hatte schon eher das Format eines eigenständigen Konzerts. Bleibt zu hoffen, dass die Barenaked Ladies irgendwann auch einmal auf einer regulären Tour in Deutschland zu sehen sein werden.
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