Chumbawamba
15.07.2000, Karlsruhe, Das Fest |
Nach BAP am gestrigen abend nun die zweite
Band, die auf eigenen Wunsch auf dem diesjährigen Fest spielt. Pünktlich
um 21 Uhr ging es los und rein optisch fällt es erst mal schwer den
Überblick zu behalten: 8 Leute auf der Bühne und die auch noch
in wechselnden Verkleidungen - Chumbawamba probieren eben, ihre Geschichten
und Botschaften auch optisch rüber zu bringen. Und die Geschichte
der Band und ihre Songs strotzen ja nur vor "Ungereimtheiten": Ursprünglich
aus der Hausbesetzerszene kommend und musikalisch dem Punk nahe, setzen
sie seit einigen Jahren auf Pop/Dance Musik um ihre immer noch bissigen
Texte zu transportieren. "Time Bomb" und "Thubthumping" kennt ja wohl jeder
und so war auch bei diesen beiden Songs die Stimmung am besten. Ansonsten
plätscherte es so ein bisschen dahin - gefälliger Pop eben bis
dann eine Backstreet Parodie wieder für Stimmung sorgte. Und so war
das Publikum bestimmt zweigeteilt: für die textsicheren Fans war sicher
jeder Song ein Highlight - für die anderen halt nette Popmusik mit
netten optischen Einfällen.
Gegen Ende geriet das Ganze dann aber
aus der Tritt: der Versuch von Chumbawamba eine Art Wunschkonzert zu veranstalten
und auf Zuruf alles zu spielen, was das Publikum fordert, scheiterte kläglich:
entweder kannten die Musiker die Songs nicht, oder es kamen einfach keine
Vorschläge aus dem Publikum. Bevor das Ganze dann zu peinlich wurde
zog Chumbawamba die Notbremse und brachte dann mit "Always look on the
bright side" dann noch einen Gassenhauer, den jeder mitsingen/pfeifen konnte.
Was danach kam war aber gänzlich peinlich: nach nur 70 Minuten hiess
es dann "Good Night", das Warten auf die Zugabe dauerte so lange, dass
sogar zur Schadensbegrenzung ein Moderator auf die Bühne kam, bevor
sich dann Chumbawamba dann doch noch bereit erklärten, zur Zugabe
auf die Bühne zu kommen. Nach 90 Minuten war dann aber gänzlich
Schluß - für eine Band, die auf eigenen Wunsch auf dem Festival
spielt einfach zu kurz.