Elliott Murphy + Iain Matthews, 12. Juni 2001, Jubez, Karlsruhe

La Terre Commune 

Treffen sich ein Engländer, ein Ami und ein Franzose im Jubez in Karlsruhe, sagt der eine...

Was anfängt wie ein schlechter Witz, trug sich tatsächlich zu, nämlich am 12.6.2001. Elliott Murphy (USA) und Iain Matthews (GB), beide schon seit Jahrzehnten einzelnen unterwegs, stellten ihr erstes gemeinsames Album "La Terre Commune" vor. Und zur Verstärkung hatten sie noch Olivier Durand (F) dabei. Aufmerksam wurde ich auf dieses Gespann durch einen kleine Sticker auf ihrem Album der da verhiess "featuring Wolfgang Niedecken on The Ballad of the Soldier's Wife" und wer sich auf meiner Konzertkritik-Seite umsieht, erkennt sicher eine gewisse Affinität meinerseits zu der Musik des gefeaturten Künstlers.

Glücklicherweise lohnte sich der Kauf der CD nicht nur wegen dieses eines Songs (der an diesem Abend noch nicht mal gespielt wurde) sondern auch der Rest klang gut: Songs in bester Singer /Songwriter Tradition, mal von Elliott Murphy geschrieben, mal von Iain Matthews plus ein paar Coverversionen von Songs der üblichen Verdächtigen: Bob Dylan und  Bruce Springsteen beispielsweise. Alles in Minimalbesetzung eingespielt: Gitarren (meist akustisch), Drums, hier und da ein Keyboard, kein Bass.

So etwas kommt live, im richtigen Rahmen jedenfalls, meist besser an als auf CD und das Jubez bietet für diese Art von Konzerten die richtige Umgebung. Los ging es also mit Songs vom gemeinsamen Album. Die beiden Musiker wechselten sich im Lead Gesang ab, wobei der überwiegende Anteil bei Elliott Murphy lag. Olivier Durand war für die Gitarrensoli (mal akustisch, mal elektrisch) verantwortlich und erinnerte dabei lan den jungen Dave Davies: grosse Gesten, aber etwas linkisch.
Überwiegend Balladen orientiert und gegen Ende immer rockiger werdend arbeiteten sich die 3 durch das gemeinsame Repertoire, die jeweilige musikalische Vergangenheit sowie die bereits genannten Cover Versionen, wobei es aber wirklich nicht nach Arbeit, sondern nach Spass aussah. Elliott Murphy, früher übrigens mal Sänger der Faiport Convention, wurde im Laufe des Abends auch zunehmend gesprächiger: mal gab es die Story, wie er in Chicago an das Sterbebett einer Blues Legende gerufen wurde und dieser ihm das Versprechen abnahm, dass er, sollte er jemals nach "Karlsruhe, the Blues Capitol of the World" kommmen, "Little Red Rooster" spielen müsse, mal ein Ausblick, wie  er und Iain Matthews in 30 Jahren in einer Senioren WG wohnen würden.

Das Publikum zeigt sich zunehmend begeistert und wollte die 3 am Schluss gar nicht mehr von der Bühne lassen. Nach etlichen Zugaben war dann aber nach 2 1/2 Stunden, die wie im Flug vergingen, Schluss.

Hier noch 2 Links:

Iain Matthews: leden.tref.nl/~tenho003/matthews/
Elliott Murphy: www.elliottmurphy.com

© 06/2001 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/em_im120601.html 

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