Fischer Z, 5.10.2001, Substage, Karlsruhe

Von A bis Z und wieder zurück

Fischer Z ist John Watts - und John Watts ist Fischer Z. Das war schon so vor 20 Jahren und hat bis heute seine Gültigkeit behalten. Erinnern wir uns kurz: Mit dem 1980er Album "Going deaf for a living" und vor allem mit dem 1981er Album "Red skies over paradise" gelang dem britischen, gitarrenorientierten New Wave Trio Fischer Z der Durchbruch, um dann, als sie am bekanntesten waren, vom Sänger, Gitarristen und Songschreiber John Watts aufgelöst zu werden. Es folgten 2 Alben unter dem Namen John Watts, die aber - wen wundert es - haargenau wie Fischer Z Alben klangen, nur leider nicht so erfolgreich waren. Und so gab es immer wieder Fischer Z Reunions gefolgt von Solo Projekten gefolgt von Fischer Z Reunions usw. Die einzige Konstante dabei: John Watts. Das letzte Lebenszeichen: das 1999 Album BIGBEATPOERTRY (unter dem Namen "Watts") - so eine Art "Fischer Z goes Dancefloor". Und nun, 6 Jahre nach der letzten Hallentournee, mal wieder Fischer Z unter dem Motto "A to Z". "A to Z", das klingt so nach Werkschau, Greatest Hits Tournee und so war es nicht verwunderlich, dass das Substage rappelvoll war denn eins war schon vorher klar: live waren Fischer Z / John Watts immer gut bis sehr gut.

Los ging es mit einer 20 minütigen Verspätung mit dem 1999er Titel BIGBEATPEOTRY gefolgt vom 1980er Titel "Roomservice"- statt "A to Z" also her "Z to A". Fischer Z mal wieder, im Gegensatz zu Auftritten in den 90ern als klassisches Trio mit Gesang/Gitarre, Bass und Schlagzeug und was die ersten 2 Titel schon andeuteten wurde im Laufe des Abends bestätigt: geboten wurde ein kompletter Überblick über die letzten 20 Jahre und Fischer Z waren sich nicht zu schade, den Fans das zu bieten, was diese wohl am liebsten hören wollten, nämlich Titel aus den frühen 80gern. Die Stimmung bei Band und Publikum war sehr gut - sowohl bei den grossen Hits, als auch bei den unbekannteren Sachen. John Watts musste sich nie gross anstrengen, um das Volk zum Mitsingen zu bewegen. Der Sound war für Substage Verhältnisse äusserst gut: Gesang und Instrumente waren gut herauszuhören und man/frau kam auch mal ohne die an der Theke verkauften Oropax aus. Natürlich lies es sich John Watts nicht nehmen an den "legendären" 1993 er Auftritt von Fischer Z beim "Fest" zu erinnern, als Band und Publikum es sich trotz eines heftigen Sommergewitters eine unglaubliche Party feierten. 

Fischer Z wirkten sehr entspannt, was sie bei den positiven Publikumsreaktionen auch sein konnten. John Watts liess durchblicken, dass er gespannt darauf war, wie diese Tournee nach 6 Jahren Abstinenz wohl ankommen würde. Von den Reaktionen bestärkt wurde auch gleich Werbung für's kommende Album und eine Tour im nächsten Jahr gemacht.

Gegen Ende wurde das Bühnelicht in rot getaucht und bevor die Band zum ersten Mal die Bühne verliess, kam wohl der Höhepunkt des Abends: 3 big Hits vom "Red skies over Paradise Album": zunächst der Titelsong, dann "Berlin" und schliesslich dann DER Hit: "Marliese". Das brachte die Stimmung dann vollends zum überschwappen. Zugaben gab es dann reichlich und um die Stimmung weiter oben zu halten wurde dann sogar noch Party Knaller wie "Limbo" mit für Fischer Z eher untypischen Nonsense Lyrics ausgepackt. Zum Schluss hab es dann noch neue Sachen vom kommenden Album und zum Ausklang dann noch etwas zum Mitsingen. 

Fazit: ein äusserst kurzweiliger Abend mit einer sehr guten Live Band und einem sehr abwechslungsreichen Programm, dass den Namen A to Z zu recht trägt.

© 10/2001 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/fischerz051001.html 

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