King's X, 13.09.2003, Karlsruhe, Substage

Lost in Germany? Wohl eher nicht.

Schon seit 1988 gibt es King's X und seitdem hat das amerikanische Trio eine feste Fangemeinde, die sich auch zum Auftritt im Substage einfand. Los ging es aber im gut gefüllten Substage mit "The Urbane" aus England, die zunächst als Trio loslegten und an die frühen Police erinnerten, als sich Police noch als Punk Trio vermarkten ließen. "The Urbane" verleugnten diese musikalischen Vorbilder auch keineswegs, sondern eröffneten ihren 3. Song mit einer Strophe aus "Don't stand so close to me". In der Zwischenzeit hat sich auch der Keyboarder dazugestellt, dessen Hauptaufgabe aber darin bestand, Samples via Laptop zu starten. Überhaupt konnte man sich nie so ganz sicher sein, was aus der Konserve stammt, und was wirklich Live war. "The Urbane" scheinen sich auch noch nicht so ganz sicher zu sein, ob sie ihre Zukunft in Richtung Post-Punk/Grunge Rock oder Bombast/Prog-Rock suchen sollen, so wirkte das Ganze leider etwas unausgegeoren. Einen Stein im Brett haben sie bei mir allerdings durch die Tatsache, das ihre neue Single aus dem in Kürze erscheinenden 2. Album Glitter eine gelungene Coverversion des Cyndi Lauper/Rob Hyman Klassikers "Time after Time" ist, de live auch wirklich überzeugend rüberkam.

Nach kurzer Umbaupause dann also King's X, wie eh und jeh in der Besetzung Doug Pinnik (Bass, Lead Vocals), Ty Tabor (Gitarre) und Jerry Gaskill (Drums) unterwegs. "Welcome to the Groove  Machine" vom "Tape Head Album" erwiess sich als der überzeugende Opener des Konzerts, gefolgt von 2-3 Songs, die mir allerdings eine Spur zu sehr in Richtung  Funk Rock gingen. Mit "Black Flag" ging's dann aber wieder mehr in die Rock Richtung und von da an war eigentlich alles perfekt. Ein glänzend aufgelegter Doug Pinnik scherze mit den Fans, Ty Tabor liess einen glauben, das ca. 3 Gitarristen auf der Bühne sein müssen und Jerry Gaskill trieb das Ganze voran. Der Sound war sehr gut abgemischt und King's X zeigten, dass sie mit Recht so lange dabei sind. Das Konzert erwies sich als sehr  abwechslungsreich: erwähnter Funk Rock, Rock, hier und da ein wenig Hendrix, leichte Reggae Anklänge und dazu kamen noch  Spielfreude und Charisma. Auf Publikumswünsche wurde auch eingegangen: "Lost in Germany" wurde hervorgekramt, obwohl Ty Tabor eine Weile brauchte, bis er das Intro zusammen hatte und Doug Pinnik schon mal andeutete, dass sie den Song seit Ewigkeiten nicht mehr gespielt haben und in wahrscheinlich vermasseln werden. Und als 4. Mann war das Publikum zur Stelle, falls der Sänger wirklich mal den Text vergessen hatte, oder am Ende des Konzerts ein Song fast ausschließlich vom Publikum gesungen wurde.

Mir am betsen gefielen die Songs vo neuen Album "Black like Sunday", obwohl sie Songs ja so neu auch nicht sind: es handelt sich um Neuaufnahmen von unveröffentlichten Songs aus den 80gern. Über 2 Stunden spielten King's X, und bei einer ihrer letzten Zugaben, wurden dann die Instrumente getauscht: Ty Tabor übernahm den Bass, Doug Pinnik verzog sich hinter die Drums und Drummer Jerry Gaskill überraschte mit einem glänzenden Gitarrensolo. Dem Publikum hat's gefallen und King's X schienen auch nicht ungern in's Substage gekommen zu sein, denn sie versprachen, sehr bald wieder zu kommen.

Hier noch ein paar Links:

www.theurbane.com
www.theurbane.co.uk
www.kingsxonline.com
www.kingsx.net

© 09/2003 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/kingsx130903.html 

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