The Mission, 08.02.2002, Karlsruhe, Substage
Gruftig

The Mission, von Graig Adams und Wayne Hussey, bis 1986 noch bei Sisters of Mercy, gegründet, kamen mit ihrer aktuellen CD "AurA" im Gepäck ins propevolle Substage. Interessant schon vor dem Konzert: das Publikum. Schwarz war logischerweise die alles beherrschende Farbe mit Ausnahme der oft weiss geschminkten Gesichter. Das Ganze noch mit Tatoos aufgelockert war schon vor Beginn für die nötige Atmosphäre gesorgt. Einziger Wermutstropfen für die Fans war wahrscheinlich nur der Termin: mitten in der Faschings/Karnevalzeit gelegen, konnte sich wahrscheinlich so mancher Fan dumme Kommentare wir "Und als was bist du verkleidet?" auf dem Weg ins Substage anhören.  

Zweiter Wermutstropfen: das Vorprogramm. Kirk Sowieso betrat gegen 21 Uhr die Bühne, bewaffnet nur mit einer akustischen Gitarre. Vom Aussehen hätte man ihn eher als alternden Beach Boy eingestuft, statt ihn irgendwie in die Gruftrockecke einzuordnen. Völlige Fehleinschätzung der Lage: gleich bei dem ersten Lied war klar, warum Kirk im Vorprogramm von zu Mission auftauchte: Akustischer Gruftrock mit einer sagen wir mal kräftigen Stimme donnerte in einer Lautstärke aus den Boxen, dass sich die ersten Reihen schnell Tempos und Oropax in die Ohren stopften. Minimalistisches Gitarrenspiel kombiniert mit Geschrei dominierte das Substage in den darauf folgenden 45 Minuten. Vor jedem Lied wurde auch brav erklärt, worum es im nächsten Song gehen würde und die Themen reichten von Weltuntergang, über Armageddon bis hin zum Weltuntergang sodass sowohl musikalisch als auch textlich eine gewisse Konstanz nicht zu leugnen war.  

Nach 45 Minuten war der Spuk glücklicherweise vorbei und danach folgte erst einmal die obligatorische Umbaupause und schliesslich das Intro, dass den Auftritt von The Mission einleiten sollte. Und tatsächlich: nach 5 Minuten Intro kam dann: nichts! Irgendwie gab es wohl technische Probleme sodass The Mission dann ganz unspektakulär ohne Intro auf die Bühne schlurften und loslegten. Lautstärkemässig wurde noch einmal ein Brikett drauf gelegt und gleich zu Anfang gab es Material vom neuen Album mit Evangeline. Im Gegensatz zum Vorogramm gab es dann keine Ansagen, statt dessen Musik pur: Like a child, Lust  und Memerised beispielsweise und relativ schnell verschwanden dann The Mission nach Daddy von der Bühne nur um dann 2 längere Zugabenblöcke zu spielen.

Als Zugaben gab es dann hauptsächlich ältere Sachen, bei denen dann aus vollem Herzen mitgesungen wurde. Zugegeben: vor dem Konzert kannte ich kein einziges Stück von The Mission, aber immerhin gab es auch eine Depech Mode Coverversion, bei der ich mir aber bis zuletzt nicht sicher war, ob es sich um Never let you down , einem anderen Song oder aus einem Medley von beiden Songs handelte. Insgesamt trotz geringem persönlichen Wiedererkennungwert der Songs ein schönes Konzert.

© 02/2002 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/mission080202.html 

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