Reamonn,
23.09.2000, SWR3 New Pop Festival,
DaimlerChrysler Werk Rastatt |
Überzeugend !Reamonn! New Pop Festival! DaimlerChrysler Werk Rastatt! Das sind 3 Ausnahmebegriffe in der heutigen Konzertszene. Das New Popfestival von SWR3 schafft es seit einigen Jahren immer wieder sehr interessante Bands und Künstler zu den Auftrittsorten in Baden-Baden und Rastatt zu bringen und der aussergewöhnlichste Auftrittsort ist sicherlich eine Montagehalle im DaimlerChrysler Werk in Rastatt. Dort, wo normaler die A-Klasse zusammengeschraubt wird, wird ein Teil der riesigen Halle für Bühne und ca. 5000 Konzertbesucher umgebaut. Bis kurz vor Konzertbeginn schweissen die Inustrieroboter noch, um dann für die Dauer der ca. einstündigen Konzerte zu pausieren.Das Reamonn Konzert ist seit geraumer Zeit ausverkauft und die Senkrechtstarter aus Freiburg mit ihrem irischen Sänger betreten pünktlich um 21.15 die Bühne, um mit "Stripped", einem Song der stark an ihre Heidelberger Kollegen von Liquido erinnert, das Konzert zu eröffnen. Und dann geht es Schlag auf Schlag: wie schon auf ihrem ausgezeichnetem Album "Tuesday" zeigen Reamonn dass sie kein "One Hit Wonder" sind: Keine Durchhänger, jeder Song einfach gut. Und live wie auf CD sehr abwechslungsreich: temporeiches wie "Swim" und "She's so sexual" wechselt sich wunderbar mit Balladen wie "If I go" und "Waiting there for you" ab, bei denen sich zu Reamonn dann noch ein 10 köpfiges Orchester aus Freiburg (9 Streicher, 1 Tuba) gesellte. "Supergirl" durfte natürlich nicht fehlen und auch nicht ihre neue Single "Josephine" bei der Reamonn auf intelligente Weise den Kinderchor aus Hubert Kah's "Sternenhimmel" recyclen, oder weniger wohlwollend ausgedrückt "klauen". Wie gesagt: sehr abwechslungsreich das Ganze und die Songreihenfolge genau richtig, um Stimmung im Konzert aufzubauen und zu halten. Wunderschön auch die Saxophon Soli des Keyboarders Sebi und lustig die Ansagen in einem deutsch-englichen Kauderwelsch des charismatischen Sänger und Namensgeber der Band Reamon Garvey. Das Publikum ging wunderbar mit, nicht nur beim Hit "Supergirl", bei dem Reamonn einen Unplugged Teil zum so richtig mitsingen einbauten. Zum Abschluß ließen es Reamonn mit ihrem stark an die frühen Pink Floyd angelehnten "Just a day" ausklingen, wobei ein Musiker nach dem anderen von der Bühne verschwanden. Fazit: Reamonn haben eigentlich alles, was man braucht: gute Songs, eine gute Live Präsenz und auch das Gespür für große, pathetische Gesten, ohne peinlich zu wirken. Man darf auf die Herbsttour und das Nachfolge Album gespannt sein. © 09/2000 by
Hans-Georg Krumm
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