Riverdance
on Broadway, 13.04.2001, Gershwin Theatre, New York
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Perfect!Wenn man schon mal in New York ist, sollte man sich natürlich auch eine Broadway Aufführung ansehen, so mein Reiseführer. Nun steht man also am Times Square an der Ticket Bude und hat die Qual der Wahl. Diese wiederum schränkt sich innerhalb kürzester Zeit ein, wenn man versucht kurzfristig für denselben oder den darauf folgenden Abend Karten zu bekommen. Glücklicherweise gab es noch Karten für Riverdance im Gershwin Theatre und glaubt man den Kritiken, soll das auch einer der Hits am Broadway sein.Rein also in das wunderschöne Gershwin Theatre und schon bevor es los geht stellt man überrascht fest, dass die Musik an diesem Abend nicht, wie so oft bei Musicals vom Band kommen wird, sondern live gespielt werden wird. Links und rechts neben der Bühne sind 2 kleine "Orchester Gräben" auszumachen. Perfekt und pünktlich geht es zum 20 Uhr los: das wunderschöne Bühnenbild und die Stimme von Niam Neeson (diese allerdings vom Band) versetzen einen direkt nach Irland und gleich am Anfang geht es, nach einer Soloperformance des Lead Sängers Michael Londra, mit der Riverdance Irish Dance Troup so richtig in die vollen: perfekte Choreographie, perfekte Synchronität der Tänzer, perfekte Übereinstimmung zwischen Tanz und Orchester: Perfektion wo man hinsieht und zwar ohne das dies steril wirkt. Hervorzuheben natürlich der Solo-Tänzer Pat Roddy, der laut Programm bereist mit 13 Jahren seine erste Weltmeisterschaft im Stepp Tanzen gewann. Überhaupt scheint das Ensemble allesamt nur aus Weltmeistern zu bestehen oder ähnliche Referenzen zu besitzen: die Solo Tänzerin war auch schon Weltmeisterin im Irish Dance, die Solo Sängerin Grammy nominiert, Van "The Man" Potter, ein weiterer Stepp Tänzer, hat schon für den Präsidenten der USA und den König von Marokko gesteppt, der für die Musik verantwortliche Bill Whelan hat schon mit U2 und Kate Bush zusammen gearbeitet und so weiter und so weiter. Broadway eben. Von einer lockeren Story um irische Auswanderer zusammengehalten ergab sich ein abwechslungsreicher Abend, an dem neben irischer Folklore auch spanischer Flamenco geboten wurde und außer dem Tanz auch die Musik in den Vordergrund gestellt wurde. Besonders hervorzuheben: Athena O' Lochlainn an der Geige. Etwas überflüssig die zu schmalzigen Sangeseinlagen von Michael Londra. Besonders nett das Aufeinandertreffen der Kulturen im zweiten Akt: irsiche Stepptänzer treffen auf amerikanische Stepptänzer der 30iger Jahre. Beide Tanztruppen bekriegen sich, parodieren sich gegenseitig und schaffen es am Ende, beide Stile miteinander zu verbinden - sicherlich der Höhepunkt des Abends. Zwischendurch auch noch rusische Tanzeinlagen bevor am Ende im großen Finale dann noch mal alles zusammen kam. Fazit: ein abwechslungsreicher und faszinierender Abend der nur eine Frage offen lässt: wie um alles in der Welt entknoten die Tänzer die ihre Beine nach der Aufführung ??? Hier noch ein Link: www.riverdance.com © 04/2001 by
Hans-Georg Krumm
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