Slut,
23.04.01, Karlsruhe, Substage
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Alles andere als schlampig....Konzerte im Substage haben grundsätzlich ein großes Manko. Nein, nicht die niedrige Decke, sondern schlicht und einfach die Anfangszeiten. 21 Uhr kann man sich am Wochenende durchaus gefallen lassen, aber unter der Woche ist das nicht gerade ein Anreiz für die Berufstätigen unter den Live-Musik Interessierten. Doppelt ärgerlich wird es, wenn dann auch noch eine Vorgruppe droht die dann auch erst gegen 21.30 Uhr langsam Richtung Bühne schlappt.Als Support für Slut heißt es also erst mal "beigeGT" zu überstehen. Und die überraschen am Anfang erst mal: die Rückkehr des Synthesizers a la Manfred Mann's Earth Band scheint eingeläutet sein: ein endloses Intro erklingt und der Keyboarder bearbeitet seinen antiken Moog - nur das Alter der beigeGT Musiker (so um die 18 oder so) will nicht so recht dazu passen. Wie gesagt: ein schier endloses Intro erklingt nur der dazugehörige Song will einfach nicht kommen. Stattdessen ein zweites Intro, das so ähnlich klingt wie das erste, und dann noch eins, und dann noch eins. Spätestens nach einer viertel Stunde ist der Überraschungseffekt dann dahin. beigeGT scheinen sich darauf spezialisiert zu haben, Art Rock Intros der 70 Jahre zu modernisieren und als Songs zu verkaufen, so klingt jedenfalls der Überwiegende Teil des Konzerts. Song Struktur ? Fehlanzeige. Nur ein oder 2 Songs brachen aus diesem Konzept aus und die waren dann richtig gut. Umbaupause und dann kamen Slut aud die Bühne und oh Schreck: erst mal klang es wie die Fortsetzung von beigeGT: endlose Instrumentaltitel ohne erkennbare Struktur aber glücklicherweise dauerte es nur die ersten 15 Minuten bevor es dann richtig gut wurde: Songs mit Melodie, irgendwie stark an Cure erinnernd. Überraschend gut der Sound: Stimme, Percussion, Gitarren, Bass: alles war klar herauszuhören. Zwischendurch dann 2 Songs, die deutlich herausstachen, da sie so anders waren als der Rest: "No Time" wird nur mit Klavierbegleitung vorgetragen und natürlich "It was easier", das so fröhlich klingt und sich dadurch deutlich von der Cure-Melancholie der restlichen Songs abhebt. Ok, ich gestehe es, dies war eines
der wenigen Konzerte, bei dem während der Zugaben gegangen bin. Nicht
weil das Konzert schlecht gewesen wäre, sondern einfach, weil die
Zeit so weit fortgeschritten war. Und wenn das Substage Management sich
noch einmal darüber beschwert, dass das Interesse an Live Musik zurückgeht,
dann sollten sie erst mal vor ihrer eigenen Tür kehren und Anfangszeiten
einführen, die es einem auch ermöglichen, unter der Woche Live
Konzerte zu besuchen. Es sei auf den Erfolge der "After Work Parties" verwiesen!!!
© 04/2001 by
Hans-Georg Krumm
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