Stoppok
20.02.2000, Karlsruhe, Substage |
National
oder international ? Diese Frage zog sich wie ein roter Faden am 20.02.
durch das Substage. Nach dem Auftritt von Stoppok auf dem "Fest" 1999
nun
endlich ein "reguläres" Konzert im Karlsruher Substage. Los ging
es
zunächst international mit Katja Werker, einer Amerikanerin, die
gegen
21 Uhr mit einem knappen "Good Evening" und einer Gitarre die
Bühne
betrat. Danach gab es 4 oder 5 sehr intensive Songs einer sichtlich
nervösen
Katja Werker. Und gerade, als sie sich ob der positiven Resonanz des
Publikums
etwas entspannte war's schon vorbei.
Es folgte eine kurze Pause, die akustisch
mit grauenvollen Karnevalsongs überbrückte wurde, bevor
Stoppok
samt Band sichtlich gut gelaunt die Bühne betrat. In jedem Artikel
über Stoppok muß mindestens einmal das Wort "Ruhrpottbarde"
und "Deutschrock" erwähnt werden (was ich hiermit also ebenfalls
mache),
wobei der erste Begriff vielleicht noch zu ihm passt, der zweite
Begriff
eher nicht, das der Begriff inzwischen eher negativ besetzt ist. Wo wir
auch schon wieder bei den Begriffen national/international wären:
klar, sprachlich/textlich lässt sich die Herkunft von Stoppok
nicht
verleugnen, aber musikalisch groovt die Band in einer Art und Weise wie
sie in diesen Landen höchst selten anzutreffen ist. Ob rockige
Songs,
oder Balladen: das Ganze kommt wie aus einem Guß, ohne steril zu
wirken. Der Vorteil eines regulären konzerts gegenüber einem
"Fest" Kurzauftritt wurde schnell sichtbar: Stoppoks Spielfreude
offenbarte
sich in längeren Gitarrensoli und seiner
Kommunikationsfreudigkeit.
Ohne sich dem Publikum anzubiedern schaffte er es, eine den ganzen
Abend
währende Kommunikation mit dem Publikum aufzubauen, wobei er an
diesem
Abend aber auch sichtlich gefordert wurde.
Das Karlsruhe Original, Jürgen, der
Drehkreisel, war erschienen um direkt vor Stoppok seine Kreise zu
ziehen
und durch seine a-rhythmische Klatschart Publikum und Stoppok zu
irritieren.
Stoppoks Kommentare zu seinem nicht gerade abwechslungsreichen Tanzstil
und sein rhythmisches Unvermögen, stiessen bei Jürgen
übel
auf und mit dem Hinweis auf internationale Bands, die ihn nicht so
übel
behandelt hätten, zog er sich in seinen Schmollwinkel zurück.
Wobei wir schon wieder beim Thema national/international wären,
denn
fortan relativierte Stoppok jede noch so großartige Leistung, wie
beispielsweise ein Gitarrensolo mit dem kleinen Finger, mit dem
Hinweis,
dass dies natürlich nur national Bestand habe, da ja
international.....
Zurück zur Musik, denn von der gab
es reichlich. Das Schöne bei Stoppok ist, dass man auch ohne die
Lieder
zu kennen, trotzdem textlich folgen kann (auch Dank dem sehr guten
Sound).
Wer nur dir Kracher wir "Dumpfbacke" oder "Ärger" kennt, kennt nur
die Hälfte, denn gerade die Balladen suchen hierzulande
ihresgleichen.
Gute 2.5 Stunden rockten und groovtetn
die 5 was das Zeug hielt. Stoppok ? National ? International ? Egal!
Denn
einfach sehr gut !