Vivid, 26.05.2002, Substage, Karlsruhe

Vivid ? Vivid! Go!

Von Vivid sagt man, dass man nicht so ohne weiteres glauben kann, dass diese Band aus der deutschen Provinz, genauer gesagt aus Salzgitter kommt. Iregndwie hat man immer Seatle vor Augen, bzw. Ohren.Trotzdem klingen sie nicht wie eine x-beliebige Kopie einer US College Rock Band, dafür sind sie wiederum zu eigenständig und vor allem abwechslungsreich.

Nach 4 Jahren nun endlich wieder ein Gastspiel in Karlsruhe. 4 Jahre,  in denen für Vivid viel passiert ist, nur leider nicht der ganz grosse Durchbruch, owohl es doch mit ihrem 97-ger Album "Go!" und dem Hit "Still" ganz danach aussah. Aber irgendwie verschwanden die 4 dann doch ein bischen aus den Medien, obwohl sie beileibe nicht untätig waren. OK, ich gebe zu, auch ich besass vor dem Konzert nur die "Go!" CD, aber gemäss dem Motto "Support Live Music" kann es ja nicht schaden, sich die Band mal anzusehen, vor allem, wenn sie direkt vor der Haustür spielen.

Das Substage stiess, um es schmeichelhaft zu sagen, nicht gerade an seine Kapazitätsgrenzen und los ging's um 21 Uhr erst mal mit dem Support aus München namens "Big Jim". Das Trio (Gitarre/Gesang, Bass, Schlagzeug) brachten aber gleich Schwung in die Bude mit ihrer Mischung aus Punk, frühen Police und einem Hauch Oasis. Durchaus empfehlenswert und sollten die mal nach Karlsruhe kommen müsste man mal vorbeischauen.

Aber eigentlich war man ja wegen Vivid da und die eröffneten ihr Konzert mit "Here", einem Stück von ihrem neuen Album "Auto All". Nicht schlecht, dachte ich zuerst, aber nicht wirklich begeisternd, aber das änderte sich schnell. Obwohl ich nur eine handvoll Stücke kannte, sind eigentlich alle Vivid Stücke im poistiven Sinne eingängig. Mittelpunkt ist sicherlich Sänger Thomas Hanreich: markante, abwechslungsreiche Stimme, die durchaus auch mal an Elvis erinnert, den Schalck immer im Nacken, um grosse Gesten nicht verlegen und dabei aber auch diese Gesten ironisch dargebracht: man merkt ihm an, dass er gerne auf der Bühne steht. Natürlich sind aber die anderen 3 auch nicht zu verachten, vor allem Gitarrist Matthias Kloß ist hervorzuheben: super Gitarrensound irgendwo zwischen Grunge und U2.

Die Stimmung war dann schnell da: schnelle, extrem tanzbare Rocksongs, hier und zu eine Ballade eingestreut und ihren grossen Hit "Still" gleich in die erste Hälfte gepackt: ruck zuck war das Publikum gewonnen, darunter der unvermeidliche Drehkreisel Jürgen. Und dieser ist ja immer der ultimative Test für jeden Frontmann, denn wie soll man damit umgehen, dass der Drehkreisel nicht für Begeisterung sorgt ? Sehr souverän jedenfalls, wie Vivid damit umgingen. Sänger Thomas Hanreich rief erst einmal zu einem Drehkreisel Wettbewerb aus, und verteilt dann grosszügig ein T-Shirt an den Sieger (klar, wer gewann, oder ?).

Am Ende gab es dann noch reiclich Zugaben und statt dem normalen Hinweis, dass man auch noch Devotionalien erstehen könnte, gab es am Ende einen Reggae, der ganu dies zum Thema hatte. Und bei T-Shirt Preisen von 5 Euro kann man wirklich nicht meckern, oder ?

Fazit: Eine super live Band bestehend aus 4 sympathischen Musikern und einem Frontmann, der wirklich Charisma hat. Und das ist selten in deutschen Landen. Warum die nicht den ganz grossen Durchbruch geschafft haben, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Hier noch ein Link: www.vividweb.de

© 05/2002 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/vivid260502.html 

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