BAP, 16. Juni 2001, Wolfstock Festival, Präsentation des "Aff un zo" Albums

 
Slut
Elliot Murphy + Iain Matthews
Elliot Murphy + Iain Matthews
Julian Dawson + Olivier Durant
 
BAP/Helmut Krumminga
BAP
BAP + Gäste
 

Viel Neues - wenig Klassiker

Im Rahmen ihrer Präsentation des "Aff un zo" Albums spielten BAP auf dem Wolfstock Festival am Bostalsee. Ein wunderschönes Festivalgelände mit allem was das Herz begehrt: Badesee, Beachvolleyballfeldern, Klettertürmen und, und und. Nur das Wetter spielte leider nicht mit, doch davon nachher mehr.

Sub7even waren die erste Band, die ich nach meiner Ankunft erlebte, und ich muss sagen, sie gefielen mir recht gut. Zwar etwas heftig, aber mit Melodie. Und mit "Weatherman" sogar einen Radiohit im Programm. Danach hatte ich dann noch das Glück, nochmals, nachdem ich sie am Dienstag in Karlsruhe gesehen habe, Elliot Murphy und Iain Matthews zu sehen, die kurzfristig in das Samstagsprogramm gehievt wurden, nachdem der Freitgasauftritt beim Festival buchstäblich in's Wasser gefallen war. Und nach einem Soloauftritt von Julian Dawson (im Schottenrock) hätte es dann um 21. 30 Uhr mit BAP losgehen sollen wenn nicht just in diesem Moment ein Wolkenbruch mit Gewitter eingesetzt hätte, nachdem bisher das Wetter gehalten hatte. Der Großteil der Zuschauer flüchtete in das Multivisionszelt, das Equipment wurde abgedeckt und es dauerte bis 22.15 Uhr, bis es endlich losging.

Dann aber um so besser, und WN versprach gleich zu Anfang, dass BAP nicht vorhätten, kürzer zu spielen. Wie gesagt, der Auftritt fand im Rahmen der Präsentation des neuen Albums statt und so schien auch die Devise der ersten Stunde des Konzerts zu sein, nur Songs zu spielen, die nach 1995 entweder entstanden sind, oder zumindest neu
aufgenommen worden sind. Schwerpunkt waren natürlich Songs vom neuen Album: "Eddie's Radios Show" und "Mau Mau" beispielsweise, die live sehr gut kamen. "Aff un zo", der Titelsong und Sommerhit, kam beim Publikum gut an, ich persönlich fand den Song live leider etwas lasch gespielt. Aus einem Reggae hätte man live, bei einem Festival, sicher etwas mehr machen können, wie im direkten Vergleich "Maat et jot" zeigte, das zum Schluss gespielt wurde: hier groovte es einfach mehr.

Die Band war in glänzender Spiellaune, das Publikum ging auch gut mit und nach einer Stunde gab es dann auch die ersten Klassiker: "Waschsalon" und "Verdamp lang her", letzteres mal wieder in einer wunderschönen, neuen Version. 2 Songs vom Leopardefell Album und Coverversionen, darunter alte Bekannte wie "Hungry Hearts" und Neuigkeiten wie Neil Youngs "Rock 'n' Roll will never die" rundeten das
Programm ab. Positiv fand ich vor allem die neuen Songs, "Chippendale" ist dabei besonders zu erwähnen, und die Spielfreude der Band, negativ allerdings, dass sich einige "ältere" Songs wie zum Beispiel "Nix wie bisher" und "Jraaduss" immer mehr angleichen. Nichts gegen ein Umarangieren von Klassikern, bei "Verdamp lang her" klappt das ja wunderbar. Bei einigen anderen Liedern aber klappt es leider nicht. Da wird das  ursprünglich sparsame Arrangement unnötig aufgeblasen: Gitarren werden hinzugefügt, wo ein Weglassen mehr gebracht hätte und auf Teufel komm raus wird ein Saxophon Solo eingebaut. Schade eigentlich, hat doch gerade die Tonfilm Tournee bewiesen, dass es auch anders geht. Der Partystimmung allerdings tat das keinen Abbruch, vielleicht war ich auch der Einzuge, dem es so ging.

Vor allem gegen Ende trat glücklicherweise auch Sherryl immer mehr in den Vordergrund. Und zum Abschluss gab es dann noch "Knocking on Heaven's Door". Und wie es sich für ein Open Air gehört: Julian Dawson, Iain Matthews, Elliot Murphy und Olivier Durant kamen zu BAP zum krönenden Abschluss dieses gelungen Auftritts auf die Bühne und geben entweder eine Strophe oder ein Gitarren Solo zum Besten.

Schade nur, dass "Istanbul" und mein Lieblingsstück vom neuen Album "Souvenirs" nicht gespielt wurde. Vielleicht war Istanbul ja zu Beginn des zweiten Zugabenblocks geplant, als Barhocker auf  die Bühne gebracht wurden, dann aber eilends entfernt wurden, da sich die Band auf eine nicht-Barhocker compatible Nummer einigte. Vielleicht war es aber auch eine Konzession an das Publikum, denn im Gegensatz zu den
Auftritten in der Eifel und an der toten Brücke waren diesmal ja nicht nur BAP Fans anwesend.

Die Standard Links:
www.bap.de
www.bap-fan.de

© 06/2001 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/bap160601.html 

Home
email
Konzertkritiken
Gästebuch
Alte Homepage