Christina Lux und Diane Ponzio, 18.10.2000, Karlsruhe, Jubez

Universal Themes - Mal so und mal so

Fast genau ein Jahr nach ihrem ersten gemeinsamen Abend in Karlsruhe war es wieder soweit: Chrsitina Lux, gebürtige Karlsruherin, aufgewachsen in Kassel und zur Zeit in Köln ansässig und Diane Ponzio aus New York City traten wieder nacheinander im Jubez Café auf. Singer/Songwriteren nennen sich beide und der Tradition folgend heisst das, alleine, nur mit einer Gitarre bewaffnet aufzutreten. Gleiche Voraussetzung für beide also, trotzdem zwei deutlich unterschiedliche Konzerte.

Den Anfang machte Christane Lux und den schon mal anders als im letzten Jahr: statt akustischer Gitarre eine E-Gitarre und neues Songmaterial gleich am Anfang, obwohl, war es wirklich neu ? Doch dazu später mehr. Funkig die Musik, vor allem wenn die E-Gitarre eingestöpselt war, und die Songs vorgetragen mit einer im Vergleich zum Vorjahr dunkler wirkenden Stimme. Liebe und Beziehungen standen thematisch im Vordergrund. Musikalische Abwechslung brachte der Wechsel zur akustischen Gitarre, die Lieder wirkten dadurch intensiver und vor allem unterscheidbar. Highlights für mich "You're a liar" und "Dr. Lux".

Das Manko von Christina Lux: die Songs klingen einfach zu ähnlich und mir fehlt auch etwas die klassische Aufteilung zwischen Refrain und Strophe. Weiterer Nachteil: die einzelnen Songs sind leider einfach zu lang und das gilt leider auch für das Konzert selbst: Die ersten 30-45 Minuten wirklich ganz prima aber dann macht sich leider Langeweile breit. Die gute Christina aber spielte ohne auf die fortgeschrittene Zeit zu achten und musste am Ende dezent darauf hingewiesen werden, dass doch noch jemand an diesem Abend spielen möchte. So gab es dann keine Zugabe - was ihr aber auch keiner Übel nahm.

"Noch ein Konzert?" fragten sich vielleicht die, die die beiden zum ersten Mal sahen, die anderen wussten, dass Diane Ponzio durchaus in der Lage ist, wieder Schwung in den Laden zu bringen. Und so war es auch: durch Witz, Persönlichkeit, Geschichten und ihre Songs vertreib Diane die Langeweile. Im Gegensatz zu Christina war hauptsächlich Material zu hören, das man auch schon letztes Jahr gehört hat. 

Und genau das unterscheidet sie von Christina: ihre Songs haben Wiedererkennungswert - bei jedem Song wusste man, ob man sie den Song schon letztes Jahr gespielt hat oder nicht während das bei Christina schon schwieriger zu sagen war. Weitere Vorteil von Diane: die Songs sind wesentlich abwechslungsreicher: mal Reggae, mal Rock, mal Ballade - aber alle Songs musikalisch und textmässig pointiert. Wie bei Chrstina gab es natürlich auch Songs über "universal Themes" aber das Spektrum der Themen ist bei Diane wesentlich weitergefasst: Stress oder Stereotypen ("Didn't we rock") gehören genauso so dazu wie eher amerikanische Themen wie Waffenbesitz. Von den neuen Songs blieb vor allem "Vladimir" hängen, wo Diane bewies, dass sie nicht nur gut singen kann sondern exzellent Gitarre spielen kann.

Tja, und im Gegensatz zu Chrsitina war Dianes Konzert einfach zu kurz. Nach 2 Zugaben setzte sich einfach ungeachtet der positiven Publikumrsreaktionen an einen Tisch und ließ Zugabe einfach Zugabe sein. 

Hier noch ein paar Links:

Chrsitinas und Dianes erster gemeinsamer Auftritt im Jubez, 10/1999
Christina Lux's Homepage
Diane Ponzio's Homepage

© 10/2000 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/dpcl181000.html 

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