Überprobt am
Freitag, dem 13.
Lag es am Freitag, dem 13.?
Oder an der Tatsache, dass starke Konkurrenz sowohl durch die EM als
auch das Karlsruher Brigande Fest bestand? Jedenfalls waren die Network
Sessions an diesem Abend so schlecht besucht wie noch nie, sodass die
Veranstaltung auf die kleinere der beiden Jubez Bühnen verlegt
wurde. Das Publikum war zum offiziellen Beginn des Konzerts um 20:30
auch eher im Jubez Café statt vor der Bühne zu finden, um
auf der
Leinwand zu verfolgen, wie die Niederländer das französische
Team auseinandernahm. Um kurz vor 21 Uhr wurde dann der der Beamer
ausgeschaltet - die Band war in der Zwischenzeit fast unbemerkt im
Nachbarraum auf der Bühne erschienen.
"Strictly Rhythm and Blues" war das Motto des Abends und die Besetzung
an diesem Abend, nämlich Matthias Baumgardt (Guit. und Voacls), Willy Wagner (Bass), Christoph Stein-Schneider von Fury in
the Slaughterhouse (Rhythmusguitarre)
sowie Jessica Born
(Vocals), hielt sich im Wesentlichen daran. Vor allem Matthias
Baumgardt dominierte zunächst den Abend mit ausgezeichneten Blues
Songs, viele davon aus seiner eigenen Feder. Wie üblich bei den
Network Sessions gab es viele Cover-Songs, bei denen Jessica Born
zeigen konnte, was für eine außergewöhnliche Stimme sie
hat, so beispielsweise bei der Tina Turner Nummer "Nutbush City
Limits", dem Amanda Marshall Song "Let it rain" sowie vor allem bei
Whitney Houstons "I will always love you". Jürgen Zoeller und
Willy Wagner lieferten ein solides Grundgerüst, nur Christoph Stein-Schneider blieb etwas
blaß im Hintergrund, was auch daran liegen konnte, dass Matthias Baumgardts Gitarre meist den
Sound dominierte. Bei 2 eigenen Stücken durfte Christoph Stein-Schneider dann ans Mikro
- beide Songs rissen mich aber nicht gerade vom Hocker. Eines der
Lieder "Wir sind der Rauch" widmete sich, wie auch viele seiner
Ansagen, Christoph
Stein-Schneiders neuem Lieblingsthema, dem in seinen Augen
unnötige
Rauchverbot. Das andere bestach durch einem im wesentlichen sinnfreien
Refrain.
Insgesamt harmonisierten die 5 recht gut auf der Bühne, nur
manchmal gab es kleinere Mißverständnisse, was laut
Jürgen Zöller daran lag, dass sie für eine Rhythm and Blues Konzert mit 2 Stunden
Probe am Nachmittag völlig überprobt waren. Aber wie immer
bei den Network Sessions stand der Spaß im Vordergrund. Vor der
Zugabe wurde dies mit dem Stones Doppelschlag "Paint it black" und
"Brown Sugar" nochmals unterstrichen. Mein Highlight an diesem Abend
war im übrigen das Gitarrenspiel von Matthias Baumgardt, zum Beispiel bei der
Clapton Nummer "Layla". Bleibt zu hoffen, dass das nächste Network
Sessions Konzert wieder besser besucht wird.
©
06/2008 by
Hans-Georg Krumm
URL:
http://www.hgkrumm.de/2008_06_13_zoeller.html
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