Motown & Elsewhere:
Sehr überzeugende Premiere
Jürgen Zöllers
neustes Projekt heißt "Motown & Elsewhere" und hatte am 10.
Januar 2009 Premiere im Karlsruher LOC. Wie der Name schon verrät,
steht die Musik des Motown Labels, welches fast auf den Tag genau 50
Jahre vorher gegründet wurde, im Mittelpunkt dieses Projekts,
welches Jürgen Zöller besonders am Herzen zu liegen zeigt,
was man an 2 Sachen festmachen kann. Da wäre zum einen die
Besetzung, die sich zur Premiere eingefunden hat. Mit Olli Roth, Silke
Hauck und Domenica Swoboda an den Vocals, Tilman Bruno an der
Percussion, Ole Rausch (Laith Al-Deen) an der Gitarre, Christian Felke
(Rainhard Fendrich) an diversen Saxophonen und der Querflöte, BAP
Kollege Werner Kopal am Bass sowie Grönemeyer Keyboarder Afred
Kritzer hat sich Jürgen Zöller eine hochkarätige Band
zusammengestellt. Zum anderen deutet die Tatsache, dass das ganze
Konzert von gleich mehreren Kameras im gepflegten Ambiente des LOC
gefilmt wurde, darauf hin, dass man wohl vorhat, mit der Premiere eine Art Visitenkarte
abzugeben um dieses Projekt bekannt zu machen.
Die nur ca. 100-150 Besucher des LOC erlebten von Anfang an einen
grandiosen Sound und einen Querschnitt durch das Motown Repertoire
sowie artverwandten Songs. Kaum zu glauben, dass diese Besetzung erst
kurz zuvor zusammen gekommen ist, um beispielsweise "I heard it through
the Grapevine", "It takes Two" äußerst originalgetreu und
sehr frisch rüberzubringen. Die 3 äußerst vielseitigen
Sänger/Sängerinnen sowie die ausgezeichnete Band ließen
den Motown Sound mit Songs von Stevie Wonder, Marvin Gaye, den
Temptations und den vielen anderen Künstlern des Labels wieder
aufleben, und führten auch gekonnt Abstecher nach "elsewhere"
durch, wie beispielsweise Domenica
Swoboda mit ihrer Version von Janis Joplins "Cosmic Blues" bei der dem
einen oder anderen vor Staunen die Kinnlade runterfiel. Olli Roth
führte wie gewohnt gut aufgelegt durchs Programm und das, obwohl
er seinen Zettel mit Informationen zu den Songs zu Hause vergessen
hatte.
Spaß hatten sie wohl alle, die 9 auf der Bühne und die
Besucher dieses Konzerts bei dem mir erst am Ende auffiel, dass auf
eine Lightshow komplett verzichtet wurde. Bleibt zu hoffen, dass dieses
Projekt nicht nur auf die Premiere beschränkt bleibt. Tipp: ein
bisschen mehr Werbung durch Plakate könnte helfen.
©
01/2009 by
Hans-Georg Krumm
URL:
http://www.hgkrumm.de/2009_01_10_zoeller.html
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