BAP, 14.03.2009, Karlsruhe Europahalle

BAP mit Radio Pandora endlich in Karlsruhe

Zunächst ungewohnte Klänge erklangen um 20 Uhr in der Karlsruher Europahalle: aus der PA ertönte Willy Ostermanns "Heimweh noh Kölle", auch bekannt als "Ich möch zo Foß noh Kölle jon". Doch dann forderte  eine Stimme aus dem Off dazu auf, die Gäste aus der Stadt der heiligen 3 Könige zu begrüßen und mit dem Titelstück des aktuellen Studiodoppelalbums, "Hühr zo, Pandora", eröffneten BAP das Konzert.

Teil 2 der "Radio Pandora Tour" führte die 5 endlich nach Karlsruhe und gegenüber Teil 1 hat sich nicht nur das Intro geändert, sondern auch die Setlist, bzw. die Reihenfolge. Wie in Teil 1 aber spielten BAP zunächst 3 Songs von den Pandora Alben: auf
"Hühr zo, Pandora" folgten "Musik, die nit stührt" und " Songs sinn Dräume", bevor dann mit "Nemm mich met" ein Klassiker für die "Laufkundschaft" geboten wurde. Die Stimmung in der (wenn auch durch Vorhänge verkleinerten) gut gefüllten Europahalle war von Anfang an gut, sowohl bei den neuen Stücken, als auch bei den alten. Viel aktuelles Material gab es zu hören, und bei den älteren Liedern wurde wie in Teil 1 auch Mut zu unbekannteren  oder lange nicht gehörten Stücken bewiesen. So prangte beispielsweise die "Sichel vum Mohnd" vom "Pik Sibbe" Album endlich wieder am Firmament.

Zur guten Stimmung vor und auf der Bühne trug sicherlich auch bei, dass Anne de Wolff in Teil 2 der Tour BAP bei den Vocals und an der Geige/Bratsche verstärkt, sodass nach einem sehr rockigen Block mit " Rövver noh Tanger" und "Diego Paz wohr nüngzehn" ein eher Country/Folk-lastiger Block mit "Duude Bloome",  "Rita, mir zwei" und "Mörje fröh doheim" folgen konnte. Wie wichtig Anne inzwischen für den Live Sound ist, bewies sie an der Bratsche bei "Bahnhofskino": für mich ist diese Version, die an diesem Abend präsentiert wurde, die ultimative und beste Version dieses Songs vom "Salzjebäck un Bier" Album. Weitere Highlights waren für mich eine grandiose akustische Version von "Wat usser Rock´n Roll", "Noh Gulu" sowie das von Wolfgang Niedecken zunächst solo vorgetragene "Für ´ne Moment", bei dem im zweiten Teil der Rest der Band nur für die Vocals auf die Bühne kam. Sehr schön auch die Projektionen und Bilder zu den einzelnen Songs: im Gegensatz zu Teil 1 der Tour wurden diesmal auch Live-Sequenzen der Show selbst verwendet.

Abwechslung war also Trumpf und sehr schnell waren 2 Stunden um und BAP verließen zum ersten Mal die Bühne, um dann den Zugabenblock so zu eröffnen, wie sie in Teil 1 der Tour die Konzerte zu eröffnen pflegten: eine Stimme aus dem Off liest aus  Jack Kerouacs "On the Road"  und BAP steigen mit "Wat für e' Booch" ein. Klar, die Klassiker durften nicht fehlen: "Do kanns zaubre" war zu hören und "Verdamp lang her", aber auch im Zugabenblock schafften es BAP, ohne auf Nummer sicher zu gehen, das Publikum zu begeistern. Statt ausschließlich auf "Greatest Hits" zu setzen, gab es mit der Rory Gallagher Coverversion von "Million Miles Away" auch unbekannteres Material zu hören. Sehr schön darin: ein Bass Solo von Werner Kopal. Mit "Für immer Jung", einer weiteren Coverversion  (diesmal -klar- von Bob Dylan) ging dann das über 3 stündige Konzert zu Ende.

Ein Wort zum Sound:
Sensationell gut war dieser von Anfang an
. Für mich war es ohne Übertreibung der beste Sound eines von mir besuchten BAP Konzerts überhaupt: jedes Instrument und die Vocals waren klar zu hören und die Gitarren waren auch bei den lauten, schnellen Stücken klar zu hören - das war in Teil 1 der Tour nicht immer so. Großes Lob!!!

Fazit: in meinen persönlichen BAP-Konzert-Charts ein klarer Top 5 Platz für dieses Konzert: hier stimmte alles: Stimmung (bei Band & Publikum), Sound, Setlist, Lightshow. Vor allem Gitarrist Helmut Krumminga spielte an diesem Abend überirdisch. "Wir kommen immer gerne nach Karlsruhe", bemerkte Wolfgang Niedecken am Ende - das merkte man!

[Hier gibt es Bilder vom Konzert]

Ticket BAP

© 03/2009 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/2009_02_14_bap.html 

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