Das Fest, 24.-26.07.2009, Günther Klotz Anlage,
Karlsruhe
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Jubliäumswetter beim 25. "Das Fest"Das Fest findet zum 25. mal statt und wird weiterhin immer größer. Das merkt man schon beim "Fest am See", dem Vorfest in der Aufbauwoche, das immer attraktiver wird und mehr und mehr Menschen anzieht. Hier findet man vor allem die Fest-Veteranen wieder, denen das eigentliche Fest vor allem Abends zu voll ist und denen das "Fest am See" die kuschelige Atmosphäre des Fests aus den späten 80gern / frühen 90gern bietet. Aber wie gesagt: auch hier wird es inzwischen voller und die Infrastruktur (Getränke- und Essensstände) hält damit Schritt.Beim eigentlichen Fest fällt schnell auf, dass der Hautbühne noch mehr Bedeutung zugemessen wird, als sie ohnehin schon hat: der Backstage Bereich wurde deutlich vergrößert. Mehr Getränkestände sollen Warteschlangen verkürzen, verringern aber die Fläche des Mobi-Rummelplatzes. Zu hoffen bleibt, dass dieser Trend sich nicht fortsetzt. Was fällt sonst noch auf? Nun, da braucht man nicht lange zu suchen: das neue Bon System (Bons werden erst bei der Bestellung einzeln (!) ausgedruckt) sorgt für unnötig lange Schlangen und trägt sicherlich dazu bei, die Umsatzziele zu verfehlen. "Die Kassen seien falsch programmiert worden", so wird Fest Organisator Rolf Fluhrer in der Zeitung "Der Sonntag" zitiert - immerhin wird schnell reagiert und Restbestände der alten Bons aus dem Vorjahr in Umlauf gebracht. Und sonst? Der Trend zu mehr Musik für die jüngere Generation (immerhin ist der Veranstalter ja der Stadtjugendausschuss) der Vorjahre wurde auch 2009 weitergeführt. Die Baden-Badener "Moonrange" spielten am Samstag um 15:30 zum Auftakt auf der Hauptbühne und überzeugten mit einem toughen, klaren Auftritt vor einem halbleeren Hügel. Schade, denn "Moonrage" hätten eine größere Kulisse durchaus verdient gehabt. Nach Moonrage wanderte das Publikum rüber zur Theaterbühne, wo die Karlsruher Originale Harald Hurst und Gunzi Heil mit viel Lokalkolorit zu begeistern wussten. Positiv überrascht war ich vor allem von Gunzi Heil, der als Reich-Ranitzki und mit der Hügel-Hymne wunderbar die Karlsruher Befindlichkeiten rund um Das Fest auf den Punkt brachte. Danach ging's dann wieder zur Hauptbühne, auf der "Schandmaul" auftraten und mit ihrem Mittelalter-Folk-Pop mit Rock-Attitüde nicht nur ihre meist in schwarz gekleideten Anhänger zu begeistern wussten. Bei Schandmaul sind die mittelalterlichen Instrumente wie Flöte, Dudelsack, Tröte und Drehleier nicht nur schmückendes Beiwerk sondern bestimmen überraschend stark den Sound der Band. Musikalische Märchen erzählt die Band um Sänger Thomas Lindner, in denen es von Hofnarren, Königen, Wirtshäusern und Werwölfen nur so wimmelt. Einziger Kritikpunkt von meiner Seite aus: im Gegensatz zu den Ansagen klingt der Sänger in den Songs manchmal zu brav. Danach wurde es mir als Fest-Veteran dann zu voll ;-) sodass es für mich erst am Sonntag weiter ging. An selbigen wurde zunächst einmal der Sportpark näher inspiziert: auch 2009 gab es wieder was Neues zu entdecken: "Le Parcour" zum Beispiel bei dem es darum ging möglichst schnell von A nach B zu kommen, wobei bis zu 3 Meter hohe Hindernisse im Weg standen. Zum Ansehen prima - zum Nachahmen nur bedingt zu empfehlen. Auf der Hauptbühne eröffnete dann Tina Dico das musikalische Programm. Beim ersten Song dachte ich noch: das kann schön werden, wenn sich Tina Dico und ihre 2 musikalischen Mitstreiter nach der Eröffnungsbalade steigern. Leider war das ein Trugschluss: die Songs wurden immer langsamer und relaxter. Prima vielleicht für einen kleinen Club wie das Jubez, für ein Festival dieser Größenordnung war die sympathische Tina Dico leider eine Fehlbesetzung. Tja, und noch früher als am Vortag wurde es so richtig voll, sodass für mich nach Tina Dico das Fest zu Ende war. Fazit: Sehr schöne Jubiliäumsveranstaltung bei bestem Wetter und schöner Atmosphäre und nur kleinen Mängeln hinsichtlich der Organisation (Getränkebons). Schade nur, dass die schöne Atmosphäre abends wegen des Massenansturms massiv leidet - aber dafür gibt es wohl keine Lösung aber inzwischen genug Ausweichmöglichkeiten wie beispielsweise das "Fest am See". ©
07/2009 by
Hans-Georg Krumm |
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