Jetzt schlägt's 13!

Zum 13. Mal hat Jürgen Zöller zu seiner Network Session gebeten und hocherfreut konnte er diesmal einen Besucherrekord feststellen. Das Programm an diesem Abend war aber auch zu attraktiv, um den Freitag Abend zu Hause zu verbringen: neben Jürgens Bandkollegen Helmut Krumminga, Michael Nass und Werner Kopal (also BAP ohne Wolfgang), war diesmal die deutsche Rocklegende Inga Rumpf dabei.

Zum Warmspielen ging es erst mal ohne Inga los, mit einem mir unbekannten Instrumental, dann sang sich Jürgen mit "Stand by me" warm, und schließlich Helmut beim Wolf Mahn Klassiker "Rosen im Asphalt". So weit, so bekannt, doch dann kam Inga Rumpf hinzu und machte aus diesem Abend etwas ganz Besonderes.

Zugegeben: außer dem Namen Inga Rumpf, bzw. den Namen der Bands "Frumpy" und "Atlantis" war die Gute bisher ein weißer Fleck auf meiner musikalischen Landkarte. Um so schöner, dass dies zu einem dieser Konzerte wurde, bei denen es egal war, ob man die Songs kennt oder nicht. Die 4 von BAP und Inga harmonierten, als ob sie schon seit Ewigkeiten zusammenspielten - dabei hatten sie nur am Vorabend für dieses Konzert geprobt. Jürgen hatte sich aus Ingas Repertoire seine Lieblingssongs gewünscht, diese wurden dezent um ein paar Coverversionen ergänzt, wie zum Beispiel Tom Pettys Debut Single "Breakdown" oder Gary Moores "Still got the blues" und schon waren die Zutaten für ein Superkonzert zusammen. Bedingt durch Ingas frühe Songs lag vor allem in der ersten Konzerthälfte einer der Schwerpunkte auf Funk, der andere Schwerpunkt war ganz klar der Blues. Und diese Mischung machte hör- und sichtbar allen Spaß. Helmut und Michael hatten richtig mal Gelegenheit, lange, mitunter sehr lange Soli zu spielen und die ganze Band samt Inga groovte, dass es nur so eine Freude war. Manche Songs hatte Inga nach eigener Aussage seit 30 Jahren nicht mehr gesungen, trotzdem kamen sie frisch und unverbraucht aus den Boxen, als seien sie eben erst entstanden. Trotzdem fühle man sich unweigerlich, bedingt eben unter anderem durch die für heutige Verhältnisse fast ellenlangen Soli zurück in die Siebziger Jahre versetzt.

Es fällt schwer bei diesem Konzert Höhepunkte zu nennen, dafür gab es zu viele. Neben fast allen Songs von Inga was es für mich, wie schon bei einer anderen Network Session, John Hiatts "Have a little faith in me", von Helmut wunderbar vorgetragen, sowie ein Jeff Beck Instrumental.

"Bleibt uns gewogen" forderte Jürgen am Ende eines grandiosen Konzerts, dass mit "Like a Rolling Stone" zu Ende ging. Klar doch Jürgen, bei deinem Händchen für musikalische Mitstreiter und das Repertoire ist das gar kein Problem.

ticket