Neues aus dem EZIO Universum

Ein im Gegensatz zu früheren Auftritten nicht ganz gefülltes Jubez begrüßte Ezio Lunedei & und Mark "Booga" Fowell so gegen 20:45. Los ging es zunächst mit einem der ruhigeren Songs vom aktuellen Album "This is the day" (weiß leider nicht mehr welcher...), später folgte dann eine schnellere Nummer vom selben Album, die Bruce Springsteen Hommage gleichen Namens und relative früh im Set war der "Angel Song" zu hören, der EZIO Klassiker schlechthin.

Karlsruhe ist immer eine Art Heimspiel für EZIO, sodass dieser Abend auch mitgeschnitten wird, wie Ezio bekannt gibt, und falls aus diesem Abend eine Live CD entstehen sollte, kann man sich auf eine gelungene Zusammenstellung freuen: viele Songs vom aktuellen Album, das inzwischen auch schon wieder 1,5 Jahre auf dem Markt ist (neben "Bruce Springsteen" z.b. das rockige "Bad, Bad Place" oder der lustige "Bicycle" Song), viele Klassiker (neben dem "Angel Song" z.b. "Alex" oder "Deeper") und auch ganz neue Songs, wie zum Beispiel ein Song, den ich mal "Fake" nenne, weil dieses Wort beim Refrain oft vor kam, oder auch Songfragmente, wie die Geschichte über den Pechvogel, der seine Frau au einer Porno-Webseite entdeckt, von eben dieser Verlassen wird und nun Alimente für Kinder zahlen muss, die dem neuen Liebhaber der seiner Ex verdächtig ähnlich sehen.

Alles beim alten im EZIO Universum also? Nun nicht ganz. Es fällt auf, dass Booga inzwischen fast überwiegend auf seiner elektrischen Halbresonanzgitarre spielt - nur selten (und fast ein bisschen widerwillig) wechselt er wie beim "Angel Song" zu seiner akustischen Gitarre. Und auch bei den Songs insgesamt treten die berühmten Giatrenduelle zwischen Booga und Ezio immer mehr in den Hintergrund. Und auch das Publikum oder zumindest das Publikumsverhalten hat sich in den letzten Jahren gewandelt: bei den neueren, langsamen Songs ist es oft mucksmäuschenstill im Jubez, nur bei den alten Songs wird mitgesungen. Auch Ezio scheint das gemerkt zu haben, jedenfalls spricht er in einer seiner Ansagen von einer neuen Generation des Jubez Publikums, das insgesamt etwas ruhiger zu sein scheint.

Alles neu bei EZIO also? Nein,das auch wieder nicht und auf die Ansagen oder besser Monologe von Ezio kann man sich weiterhin zuverlässig freuen. Und eine Sache hat sich zum Glück auch nicht geändert: den Spaß, den EZIO und das Publikum haben, und das obwohl Ezio mehrfach Stücke abbrechen muss, da er sich entweder verspielt hat, oder seine Gitarre verstimmt ist, oder im auch einfach noch etwas eingefallen ist, was er unbedingt erzählen muss, wie beispielsweise sein Sockenkauf beim Karlsruher C&A, oder sein Kommentar zu aktuellen Baustellensituation: "Karlsruhe is very nice - once it's finished". Und das Wichtigste hat sich auch nicht geändert: hochkarätige Songs, die live noch besser sind, als auf CD. Und auch wenn EZIO 2012 etwas anders klingen und agieren als beispielsweise 1995, so sind sie etwas ganz Besonderes und immer einen Konzertbesuch Wert.

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