Die Wölfe sind los - live!
13 Jahre ist es her, dass ich Los Lobos zuletzt live gesehen habe,
damals im Doppelpack mit BAP bei der Aufzeichnung von 2
Konzerten für die "Ohne Filter" Sendereihe, die es leider
nicht mehr gibt. Nun also Los Lobos ganz alleine im beliebten Zeltival
des Karlsruher Tollhauses, das gut gefüllt, aber nicht ausverkauft
war.
Los ging es zu meiner großen Überraschung erst mal
unplugged, wobei ich nach 3 bis 4 Songs langsam anfing zu
fürchten, dass es es den ganzen Abend so weiter gehen würde.
Nicht, dass die unplugged Songs schlecht waren, allerdings waren sie
sich im Aufbau doch recht ähnlich.
Nach einer guten halben Stunde wurden aber die E-Gitarren ausgepackt
und ab da wurde es zu einem höchst abwechslungsreichen
Rockkonzert. Los Lobos gibt es bereits seit 1973 und streckenweise
fühlte man sich in die 70ger versetzt bei ellenlangen Songs, bei
denen sich nicht nur Sonnenbrillenträger Cesar Rosa und Davis
Hidalgo bei den Lead Vocals abwechselten, sondern sich zusammen Louie
Perez auch noch den Luxus von 3 (!) Gitarren-Soli in einem Song
leisteten. Wie üblich verzog Louie Perez das ganze Konzert
über keine Miene und war somit der Gegenpol zum jüngsten
Bandmitglied, dem deutlich jüngeren Schlagzeuger Cougar
Estrada, der sich freute, als ob er zum ersten Mal mit den großen
Jungs spielen durfte.
Folk, Rock, Tex & Mex: höchst abwechslungsreich war das,
was Los Lobos nach dem Unplugged Teil, verstärkt um einen
Saxophonisten / Keyboarder, da boten - Langeweile kam da nicht mehr auf.
Viele Lieder gab es vom Kiko Album, dass demnächst zum
20-jährigen Jubiläum dieses Albums neu herausgebracht wird.
Klar, ihren größten Hit, La Bamba, spielten sie erst zum
vermeintlichen Schluss - das Publikum war aber so begeistert, dass es
sich trotz Saallicht eine zusätzliche Zugabe ertrotzte.
Fazit: Live durchweg eine Bank: die Wölfe aus East-LA sind zu
empfehlen.