Viel Neues bei Stoppok
Mit "Popschutz" hat Stoppok ein neues Band Album
veröffentlicht, das erste seit 6 Jahren und auch die Band ist
teilweise neu: klar, Bassist Reggie Worthy ist immer noch dabei,
aber an den Keyboards und der 2. Gitarre ist nun Sebel mit von
der Partie und statt Benny Greb ist nun Wally Ingarm an den
Drums, der schon für Sheryl Crow gespielt hat. Für mich selbst
war es auch seit längerer Zeit mal wieder ein "Stoppok mit Band"
Konzert, nachdem ich ihn in der letzten Zeit entweder solo oder
zusammen mit Reggie Worthy erlebt hatte.
Mit einer dezenten Verspätung kommen dann um 20:15 Stoppok und
die Band zu "ich sach mal so" vom Band auf die Bühne, nehmen
Platz und spielen dann gleich mal 3 Stücke vom neuen Album: "Ich
sach mal so", Alles klar" und "Nicht besser komm' könn".
Überhaupt spielt Stoppok an diesem Abend das neue Album fast
komplett. Neu für mich: im Gegensatz zu früheren "Stoppok mit
Band" Auftritten findet der überwiegende Teil des Konzerts im
Sitzen statt, nur selten kommen Stoppok und Sebel nach vorne und
seltener als früher spielt Stoppok eine "richtige" elektrische
Gitarre, meist spielt er auf einer akkustischen Gitarre, die
aber elektrisch verstärkt und verfremdet ist. Aber klar, das
neue Album ist auch eher Blueslastig mit den für Stoppok
üblichen Folkanleihen, sodass dieses Konzept nur folgerichtig
ist.
Mir gefällt das Konzept jedenfalls und dem großen Teil des
Publikums insgesamt wohl auch - wie sonst ist es zu erklären,
dass ohne große Aufforderung der Refrain eines neuen Stückes "La
Kompostella" mitgesungen wird. Schön auch das Kraftwerk Cover
"Das Modell", das sowohl textlich als auch musikalisch sich
nahtlos in den Stoppok Kanon einfügt. Bei soviel Platz für Neues
bleiben Stoppok Klassiker zwangsweise auf der Strecke: sowohl
"Willie und Gerd" blieben zu Hause und auch der "Ärger" ließ
sich nicht blicken. Aber immerhin durfte Willie mal wieder nach
Afriks (Willie Moll in Sfrika) und es gab, wie vor 6 Jahren, die
eingedeutschte Peter Green Nummer "Oh Well". Und zum Abrocken
durfte natürlich "Dumpfbacke" nicht fehlen.
Fazit: die früher feste getrennten Welten: hier Stoppok solo,
akkustisch und im Sitzen, dort Stoppok mit Band, rockend und im
Stehe sind inzwischen zusamengekommen. Man kann sich das
aktuelle Programm auch gut Solo vorstellen, ohne dass es wie
früher, ganz anders klingen würde. Die neue Band macht ihre
Sache sehr gut: Sebel überzeugt an der Hammondorgel Orgel und
der 2. Gitarre, Wally Ingram hat das originellste Schlagzeug,
dass ich seit langem gesehen habe (und kann auch damit umgehen!)
und über Reggie Worthy muss man keine Worte mehr verlieren.
P.S.: Wie das Leben übrigens so spielt: während Stoppok mit
Band im kleinen Saal des Tollhaus spielten, waren sein
ehemaliger Drummer Benny Greb mit Band an diesem Abend im großen
Saal zu Gange.