Was für eine Release Party!

Paule Popstar & The Burning Elephants machen tatsächlich Ernst. Nach jahrelangem und liebevollem Covern ihrer Lieblingssongs luden Sie zur Release Party ihres Debüt-Albums "Schundromane und Schabracken" (randvoll mit Eigenkompositionen) in den großen Saal es Jubez ein. Die Beatles haben es damals ähnlich gemacht (erst covern, dann eigene Songs veröffentlichen) allerdings waren die 4 aus Liverpool ein oder 2 Jahre jünger als die 5 aus Karlsruhe bei der Veröffentlichung ihres Debüt Albums.

Wie es sich für eine Party gehört, wurde man mit Sekt empfangen, hatte für Knabbersachen gesorgt und wartet brav, bis alle Gäste da waren, sodass sich der Beginn des Konzerts etwas verzögerte. Aber dann ging es los: das Debutalbum wurde komplett im gut gefüllten Jubez gespielt. Man hielt sich weitgehend an die Reihenfolge des Albums: los ging es mit "Zum Trinken brach ich kein Besteck", das auch dem jungen Westernhagen hätte einfallen können, gefolgt vom leicht reggae-lastigen "Mona Lisa" bevor dann Pur in "Ich hab den Mond gesehen" um die Ecke luggte, mit dem die Band übrigens nach dem Ende von "Wetten dass?" beim Eurovison Song Contest im Jahre 2038 oder so teilnehmen möchte. Der "Handwerker Blues" durfte auch nicht fehlen.

Man sieht also: Abwechslung war Trumpf - bei gutem Sound, nur Sänger Thomas "Paule" Lochner war bei den rockigen Nummern etwas zu sehr in den Hintergrund gemischt. Aber sonst war eigentlich alles perfekt: neben den Vocals gab es brilliante Gitarrenarbeit von Robert "Roberta" Dorsch, eine zünftige Schweineorgel (wo nötig) von Dr. Joachim Schmidt, Bass-Grooves von Klaus "Bärbel" Schäfer und natürlich Mörder-Drums von Thomas "Das Tier" Z Zimmer. Verstäkung gab es auch: wie auf dem Debüt Album veredelte Hans "Witsch" Draskowitsch Songs wie zum Beispiel "Come Home" mit seinem Saxophon. Und dann gab es für einen Song auch einen Generationenwechsel: der "alte" Zimmer machte Platz für den "jungen Zimmer" am Schlagzeug.

Thomas "Paule" Lochner führte souverän und kurzweilig durch das Programm, das neben dem Vorstellen der CD auch eine Verlosung eines Wohnzimmerkonzerts bot. Nach einer Pause ging es dann weiter mit bekannten Songs in pauliger Version - zunächst aber gab es einen neuen Song: nämlich den Titelsong des Debütalbums, der aber auf dem kommenden 2. Album im Dezember 2015 erscheinen wird. Verwirrend? Klar, aber die 5 spielen gerne mit Klischees. Genregrenzen sind ebenfalls irrelevant wie die Auswahl ihrer Coversongs zeigte: neben üblichen Verdächtigen wie "Light my fire" von den Doors blieb bei mir vor allem ihre paulige Version des Boney M Hits "daddy Cool" im Ohr.

Fazit: von diesen nicht mehr ganz blutjungen Debütanten wird man (hoffentlich) noch viel hören, spätestens beim Eurovision Song Contest 2038 oder so.








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