Gute Laune Folk-Pop-Punk Rock im Substage
Ehrlich gesagt: bis vor ein paar Wochen hatte ich keine
Ahnung, wer die Levellers aus England sind. Obwohl es diese Band
seit 1988 gibt, sind sie bisher unter meinem musikalischem Radar
geblieben. Macht aber nichts, die Ankündigung auf der Substage
Homepage klang interessant und in Zeiten von YouTube kann man
sich schnell ein Bild davon machen, ob einem die Musik zusagt
oder nicht. Zusätzlich noch schnell das letzte Jahr erschienen
"Greatest Hits" Album zugelegt, für gut befunden und so
vorbereitet ging es ab in's Substage.
Zu "Bad Cardigan", dem Support, verloren sich nur ungefähr 100
Besucher im Substage. Sehr engagiert präsentierten die 2 Bad
Cardigans ihren akustischen Indie Pop-Rock - aus der weiten
Ferne grüßten musikalisch Ezio, allerdings spielten sie
weitgehend gegen ein desinteressiertes Publikum an.
Um 21:00 wurden dann die Levellers frenetisch begrüßt und nach
3 bis 4 Songs war klar, dass die Levellers live bei weitem nicht
so abwechslungsreich klingen, wie auf ihrem "Greatest Hits"
Album. Die Fiddle von Jonathan Mark Sevinik dominierte den mit
Punk Attitüde vorgetragen Folk-Rock und zum Auftakt war Sänger /
Gitarrist Mark Chadwick hauptsächlich an der E-Gitarre zu Gange.
Eine Uptempo Nummer jagte die nächste und relativ früh wurde
"What a beautifull day" angestimmt. Es dauerte ein paar Songs,
bis auch mal die akustischen Gitarren zum Einsatz kamen - am
grundsätzlichen Sound und Tempo änderte sich aber erst mal
nichts. Manche Songs sind glücklicherweise so gut, dass sie auch
live heraus stachen: "Truth is" zum Beispiel, "One Way" oder
"Worls Freak Show"
Glücklicherweise sind die Levellers lang genug im Geschäft um
zu wissen, dass man ab und entweder mal einen Gang
runterschalten muss oder was gänzlich anderes bieten muss, auch
wenn der mitgereiste Fan Club in den ersten Reihen bei jeder
Nummer gut mitging. Also durfte Gitarrist Simon Friend auch mal
ganz alleine einen Song in bester Protestsängermanier zum Besten
geben, bevor es dann bei "This Garden" etwas skurril wurde: für
diesen und einen weiteren Song kam ein Didgeridoo Spieler auf
die Bühne, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat: eine Arte
fluoriszierender Robocop mit blinkendem Didgerdoo sorgte vom
Sound her und von der Optik her für Abwechslung.
Danach ging es dann aber schnell wieder in gewohntes Fahrwasser und in die Zielgerade und kurz nach 22:30 und 2 Zugaben war dann Schluss. Fazit: Normalerweise steckt man Bands wie die Levellers in die "muss man live erleben" Schublade. Sicherlich sind sie live nicht schlecht, allerdings bringen sie im Konzert nicht so gut ihre unterschiedlichen Facetten zum Vorschein wie auf ihren Alben, sodass sich leider schnell der "da klingt ja ein Lied wie das andere" Effekt einstellt. Nichts desto trotz: hätten sie nicht live im Substage gespielt hätte ich sie nie entdeckt und ihr "Greatest Hits" Album ist wirklich empfehlenswert.