Noch lange kein Feierabend für BAP
5 Monate nach ihrem Auftritt in
Karlsruhe endlich wieder ein BAP Konzert, diesmal im mir
bis dahin unbekannten BASF Feierabendhaus (ja, das heißt
wirklich so!). Beim Feierabendhaus handelt es sich um sehr
schönes Konzerthaus mit einer ausgezeichneten Akustik, wie man
im Laufe des Abends noch merken sollte. Nettes Detail: stilecht
wurde an diesem Abend Kölsch ausgeschenkt und zu Essen gab es
Riewekooche und Halve Hahn!
Punkt 20 Uhr kam zunächst Wolfgang Niedecken alleine auf die
Bühne und erinnerte solo mit "Ahn ner Leitplank" an das
Unglück und die Toten der schweren Explosion auf dem BASF
Gelände vor einem Monat. Erst danach erklangen die Domglocken,
die Band betrat die Bühne um mit "Frau, ich freu mich" und "Ne
schöne Jrooß" loszurocken. Es mag an dem ungewöhnlichen
Konzertanfang gelegen haben, oder an der Tatsache, dass die
roten Sessel im Feierabendhaus um einiges bequemer als die
Bestuhlung in der Karlsruher Schwarzwaldhalle war: jedenfalls
dauerte im Gegensatz zu Karlsruhe wesentlich länger, nämlich bis
zu "Aff un zo" (Setliste ist unten abgebildet) bis das Publikum
bei den schnellen, rockigen Nummern stand. Und noch etwas war
anders: es gab keine Videowürfel im Hintergrund, sondern "nur"
eine Lightshow.
Ansonsten ähnelte sich das Programm, schließlich stehen die
beliebtesten Lieder aus 40 Jahren auf dem Programm inklusive 5
Songs vom aktuellen Studioalbum "Lebenslänglich". Trotzdem
gefiel mir musikalisch dieser Auftritt besser - wie so oft bei
BAP entwickeln sich die Lieder auf einer Tour weiter, und gerade
auf dieser Tour hat sich die Band, die ja in dieser Formation
zum ersten Mal eine solche absolviert, deutlich weiter
entwickelt. Schön für mich als Gitarrenfreak: Ulrich Rode spielt
deutlich mehr Soli als noch vor 5 Monaten, beziehungsweise auf
dem "Lebenslänglich" Album und zwar nicht die Schlechtesten! Vor
allem "Alles relativ" gewinnt als Song live dadurch so
einiges. Und auch beim Klassiker "Amerika" konnte er glänzen.
Weitere Highlights: "Jupp" mit kompletten Intro und Pink-Floyd
ähnlichem Solo zum Ende und "Noh all denen Jahre" mit dem das
Konzert nach 3 Stunden & 20 Minuten endete.
Fazit: ich bedaure es massiv, dass die Sommertermine der Tour
für mich so ungünstig lagen, denn live sind BAP 2016 im ihrem
40sten Jahr sensationell gut. Und von daher lässt die Bemerkung
von Wolfgang Niedecken, dass versucht wird auch das 5. Jahrzehnt
voll zu bekommen, Freude aufkommen. Auf diesem Niveau kann dabei
nicht viel schief gehen.
[Bilder vom
Konzert gibt es hier]