Stoppok zu früher Stunde
2 Jahre nach seiner "Popschutz" Tour ist Stoppok mit Band
wieder im kleinen Saal des Tollhaus zu Gast, in Karlsruhe, der
"Stoppok Diaspora", wie Stoppok diesen Stopp auf seiner
"Operation 17" Tour, benannt nach dem neuen Album,
ironischerweise nennt. Die Band ist identisch mit der von der
letzten Tour: der langjährige Weggefährte Reggie Worthy ist
immer noch am Bass, Sebel ist vielseitig einsetzbar (Keyboards
und 2. Gitarre unter anderem) und mit Wally Ingram hat man einen
ausgezeichneten Drummer an Bord.
Zu früher Stunde, um 19.15 Uhr geht es mit "Planlos durch das
All" vom neuen Album los. Weitere Songs vom neuen Album folgen
natürlich. Ist das Album für meine Ohren etwas ruhiger
ausgefallen als die Vorgängeralben lässt man es live dafür
rockiger angehen. Im Gegensatz zum Konzert vor 2 Jahren wird
diesmal das Konzert komplett im Stehen gespielt. Mit seiner
Mischung aus neuen Songs und Klassikern (diesmal gab es mal
wieder "Ärger") und natürlich seinen Ansagen haben Stoppok und
seine Band das Publikum schnell auf ihrer Seite, trotz hoher
Anzahl an gerissenen Saiten bei Stoppoks Gitarren. Aber das
macht ja auch den Charme eines Stoppoks Konzerts aus: da klappt
nicht alles 100%ig und der Meister bringt hier und da mal ein
paar Strophen durcheinander. Egal, das Publikum richtet es und
singt mit, egal ob es nach Kompostella geht oder Stoppoks
neueste "Hymne" "Friß den Frisch"angestimmt wird. Von
"Dumpfbacke" ganz zu schweigen.
Neben den Stoppok Klassikern gab es auch diesmal 2 Covers: wie
so oft die eingedeutschte Peter Green Nummer "Oh Well" und dann
noch "Purple Haze" von Jimi Hendrix. Vor allem bei Purple Haze,
aber auch bei anderen Songs konnte die Band zeigen, was sie
drauf hat: Reggie Worthy spielte "Mr. Fast Finger" am Bass,
Sebel bearbeitete die Hammond Orgel, dass es eine Freude war und
Wally Ingram setzte so ziemlich alles ein, was sein
ungewöhnliches Schlagzeug zu bieten hat und Stoppok brillierte
an den Gitarren.
Fazit: Stoppok ist einzigartig in der deutschen Musiklandschaft
und vor allem live ein Erlebnis. Und am Sonntagabend deutlich
früher zu beginnen als normalerweise ist als Dauereinrichtung
dem Tollhaus zu empfehlen.