Immer ein Besuch Wert: Melanie Dekker & Band im Jubez
Alle paar Jahre kommt Melanie Dekker ins Jubez, wie letztes Mal
mit kleiner Band. Die gute Nachricht: diesmal wurde der große
Saal gebucht. Die schlechte: die Besucherzahl lag wohl unter den
Erwartungen sodass Stühle und große Tische aufgestellt wurden um
die Leere zu kaschieren. "Ich wünschte ich könnte sagen, dass
ich zum ersten mal hier spiele, das stimmt aber nicht", so
begrüßte Melanie Dekker dann auch das Publikum und los ging es
mit "Secret Spot" vom gleichnamigen aktuellem Album.
Melanie Dekker ist sich auch auf diesem Album treu geblieben:
Singer / Songwriter Musik mit Pop-Appeal und Folk / Country
Elementen getragen von Melanie Dekkers wunderbarer Stimme und
ihrem optimistischen Wesen, das ihr nicht zu Unrecht den
Spitznamen "Sonnenschein aus Vancouver" eingebracht hat.
Ihr ausgezeichnetes Gitarrenspiel geht im Bandgefüge leider
etwas unter, aber dafür wird man durch Allan Rodger am Bass
entschädigt der vom Typ her auch prima in einer Punk Band
spielen könnte. Weit über 200 Konzerte hat er schon mit Melanie
Dekker gespielt und an diesem Abend war er wohl auch eine Art
musikalischer Direktor der dem relativ neuen Tour Drummer
Michael Matuschek die Richtung zeigte. Und auch als Inspiration
für Texte dient Allan Rodger: "Ginned Up" handelt davon, dass er
erst im Alter von 12 Jahren den Vornamen seiner Mutter kannte,
da sie vorher immer nur Darling, Sweetheart oder Sugar genannt
wurde. Weiteres Highlight vom neuen Album: "Front Row", eine
Hommage an die treuen Fans, die von Konzert zu Konzert reisen.
Aber auch ältere Songs wurden gespielt wie "Worry gets you
nowhere" oder das poppige "Boomerang" bei den man merkte, wie
gerne jetzt Melanie Dekker vor mehr Publikum in einer
unbestuhlten Halle spielen würde. Generell war die 2. Hälfte
rockiger als die erste, nur beim letzten Song war dann Melanie
Dekker allein mit einem ruhigen Song zu hören.
Fazit: es gehört zu den großen Rätseln und Ungerechtigkeiten der Musikwelt, dass Melanie Dekker nicht viel bekannter und erfolgreicher ist - verdient hätte sie es allemal.