Kurzer Auftritt  und schlechter Sound - Maximo Park Im Tollhaus

Auf den Auftritt von Maximo Parks war ich sehr gespannt. Mit "Books from Boxes" haben sie vor mehr als 10 Jahren meine Aufmerksamkeit gewonnen, haben diese aber nach ein paar Jahren und Alben wieder verloren. Nachdem ich sie bei "Das Fest" 2012 leider verpasst hatte, war ich froh, dass die dieses Jahr beim Zeltival dabei waren. Zur Enistimmung habe ich mir das aktuelle Album "Risk to Exist" zugelegt und war erst mal irritiert, da der gitarrenbetonte Sound weitgehend einem 80er Jahre Synthiesound gewichen ist.

Das Zeltival war deutlich schlechter besucht als bei Little Steven eine Woche vorher, dafür war es sogar noch eine Spur heißer. Deutlich verspätetet kamen Maximo Park (live zu fünft) um 20:45 auf die Bühne und der erste Song ging komplett im Soundbrei unter: alles war viel zu laut, sodass Paul Smith Stimme, die so wichtig für jeden Maximo Park Song ist, nur zu erahnen war. Besser wurde es dann vor allem bei Stücken vom neuen Album wie "Get High" oder "The Hero", bei älteren Stücken wie das früh gespielte "Girls with Guitars" sollte es bis in die 2. Hälfte des Konzerts dauern, bis der Sound besser wurde.

Trotz der Hitze fegte Paul Smith über die Bühne, wie man es von ihm kennt oder von seinem oft nervösen Gesangstil erwartet: mal tanzte er über die gesamt Bühne, verfiel oft in roboterhafte Bewegungen, oder schlug auf ein imaginäres Schlagzeug ein. In Maximo Park Songs wird sehr viel Text in die Songs verpackt - alles ist wichtig und dringend und so erläutert Paul Smith so ziemlich alles mit entsprechenden Gesten, damit nichts verloren geht. Sieht man inzwischen selten auf den Live Bühnen dieser Republik von daher war für mich das Ganze sehr erfrischend anzusehen, wenn auch nicht anzuhören.

Außer in den Songs kommunizierte Paul Smith auch bei den Ansagen viel mit dem Publikum, oft auch auf deutsch. So ernst er bei den Songs rüberkommt, um so entspannter wirkt er zwischen den Songs. Sehr nett beispielsweise, wie er wegen der Hitze einen der ungewöhnlichsten Momente in der Maximo Park Geschichte ankündigt: er öffnete den obersten Hemdknopf!

Apropos Kommunikation: irritierend war für mich, dass, obwohl die Band gut aufeinander eingespielt wirkte,  die 5 auf der Bühne so gut wie nicht untereinander kommunizierten - jeder schien in seiner eigenen Welt gefangen - Blickkontakt? Fehlanzeige.

Wie gesagt: in der 2. Hälfte verbesserte sich der Sound, sodass man "Books from Boxes", das ziemlich am Ende gespielt wurde, genießen konnte. Aber kurz danach, Maximo ParK hatten gerade 1h 15 Minuten gespielt, kündigte Paul Smith den letzten Song an - Zugaben würde es keine geben, schließlich sei dass ja ein Festival und auf Festivals gäbe es keine Zugaben. Und so verlassen die 5 tasächlich nach bereits 1 h 20 Minuten die Bühne, ohne das Pauls Smith seine Mitstreiter vorgestellt hat.

Fazit: leider können Maximo Park ihrer Alben live nicht adäquat umsetzen, was schade ist. Live sind Maximo Park also nicht wirklich zu empfehlen.

Ticket_2018_08_03_maximo_park