Trotz technischer Schwierigkeiten grandios: Snow Patrol in
Frankfurt
Um in die ausverkaufte Jahrhunderthalle in Frankfurt zu kommen
um Snow Patrol auf ihrer Wildness Tour zu sehen, brauchte man
gute Nerven, falls man mit dem PKW anreiste: wegen einer
zeitgleich stattfindenden Veranstaltung in einer nahen Arena
brauchte man für die letzten 1,5 km über eine Stunde um dann vor
Ort festzustellen, dass alle Parkplätze belegt sind. So
verpasste ich auch die beiden Support Acts kam aber gerade noch
rechtzeitig, als Snow Patrol mit "Take back the city" das
Konzert eröffneten.
7 Jahre haben sich Snow Patrol Zeit gelassen mit ihrem neuen
Album, eine Zeitspanne, in der die Beatles alle ihre Studioalben
aufgenommen haben, wie Gary Lightbody selbstkritisch in seiner
Ansagen anmerkt. Und so lobte er dann das Publikum, das trotzdem
Snow Patrol die Treue gehalten hat und es der Band ermöglichen
in einer Halle dieser Größenordnung spielen zu können. Und so
gingen Snow Patrol auf erst mal auf Nummer sicher und ließen auf
"Take back the city" "Choclate" und dann "Crack the Shutters"
folgen - Songs also, die zu den besten gehören, die Snow Patrol
geschrieben haben und vor allem live gut ankommen. Mit "Empress"
und "Don't give in" folgten dann aber schnell 2 Songs vom
aktuellen Wildness Album.
Die Mischung aus alten und neuen Songs behielten Snow Patrol
dann konsequent bei und die sympathischen Ansagen von Gary
Lightbody, dem es sogar gelang auf einzelne Zurufe einzugehen,
taten ihr Übriges um eine fantastische Stimmung im Publikum
aufkommen zu lassen. Es war ein leichtes für Gary Lightbody das
Publikum zum Mitsingen zu bewegen und bei "Shut your eyes"
schafften er es sogar, das Publikum den Refrain zunächst
flüstern zu lassen, um dann gemeinsam immer lauter zu werden.
Und bei "Life on Earth" gab es dann auch eine sehr persönliche
Ansage von Gary Lightbody in der er den Grund für die lange
Pause ansprach: psychische Probleme und eine Schreibblockade
ließen ihn befürchten, nie wieder einen Song schreiben zu
können, bis mit "Life on Earth" der Knoten platzte und er sich
wieder stark genug fühlt, das zu machen, was er und seine
Bandkollegen machen wollen: Songs aufzunehmen und Konzerte zu
geben.
Projektionen (Videos und Live Großaufnahmen der Musiker) waren
ebenfalls vom Feinsten, was auch für den Sound der ersten
Konzerthälfte galt. Danach wurde es lauter und leider schriller
und bei "Heal me" wurden erste Soundprobleme offenbar - ein
zunächst noch selten auftretendes Klicken und Knistern störte
etwas. Ausgerechnet bei dem Snow Patrol Song, nämlich
"Chasing Car" verabschiedete sich das Soundboard zum Ende des
Songs, wenn es wieder von laut nach leise geht, komplett, sodass
die Band vorzeitig gezwungen war, von der Bühne zu gehen, bis
die technischen Schwierigkeiten behoben waren. Das dauerte dann
ein paar Minuten und Snow Patrol konnten mit "What if this is
all the love you ever get?" und "Just say yes" das Konzert
regulär beenden.
Fazit: trotz der technischen Probleme ein fantastisches
Konzert. Die Band versteht es einfach tolle Songs zu schreiben
und live gut umzusetzen. Dabei verzichten sie hier und da auch
mal auf unnötigen Schnickschnack sondern stellen manchmal nur
Gary Lightbody Stimme zusammen mit Klavier oder akustischer
Gitarre in den Vordergrund.
Setlist:
Take Back the City
Chocolate
Crack the Shutters
Empress
Don't Give In
Open Your Eyes
Run
You Could Be Happy
Life on Earth
Make This Go On Forever
Shut Your Eyes
Called Out in the Dark
Heal Me
Chasing Cars
What If This Is All the Love You Ever Get?
Just Say Yes