Sensationelle Stimmung in Freiburg
4 Wochen nach ihrem Tourneeauftakt
in Bad Rappenau hatte ich nun wieder Gelegenheit, BAP auf
dem wunderschönen ZMF in Freiburg zu sehen, und zwar im
Zirkuszelt ohne weitere Support Acts, also eher ein klassisches
BAP Konzert, statt "nur" ein Festivalauftritt.
Los ging es wie in Bad Rappenau mir den 3 rockigen Stücken ""3
Wünsch frei", "Waschsalon" und "Psyycho Rodeo", da aber BAP
diesmal mehr Zeit hatten gab es im Verlauf des Konzerts auch
Songs zu hören, die man länger nicht mehr gehört hat, wie
beispielsweise das wunderbare Liebeslied "Paar Daach fröher".
Und noch etwas war anders in Freiburg: die Stimmung: schon als
BAP zu Tara's Theme die Bühne betraten wurden sie mit
frenetischem Jubel begrüßt und so ging es die nächsten 3 Stunden
weiter. Band und Publikum fühlten sich sichtbar wohl und jede
Einzelleistung der
neunköpfigen Band wurde gebührend gewürdigt. Und da BAP schon
zum 5. Mal beim ZMF sind und diese Stimmung somit schon mehrfach
genossen hatten, war es kein Wunder, dass Niedecken in einer
seiner Ansagen darauf hinwies, dass die Band sich schon die
ganze Zeit auf diesen Auftritt gefreut hätte.
Vom aktuellen Album "Lebenslänglich" wurde, aus leider
aktuellem Anlass, "Vision für Europa" wieder auf die Setliste
gesetzt, verbunden mit einem dringenden Appell von Wolfgang
Niedecken, Seenotrettung nicht zu kriminalisieren, denn dies
bedeute das Ende der Zivilisation, wenn man Menschen nicht mehr
retten darf. Im selben Kontext wurden dann auch "Widderlich" und
das immer noch aktuelle "Kristallnaach" gespielt, das
musikalisch wieder eins der Highlights war.
Aber auch die nicht so ernsten Lieder hatten ihren Platz: bei
"Aff un zo" kam ein afrikanischer Trommler auf die Bühne, für
die Geburtstagskinder gab es den "Jebootsdaachspogo" und
dem kölschen Grundgesetz wurde mit "Et ess wie't ess" gehuldigt.
Die letzten beiden Songs sind meiner Meinung nach die einzigen
Songs, auf die man hätte verzichten können.
Natürlich gab es mehrere Zugaben und der Publikumschor bei
"Stell dir vüür" war so "hartnäckig, dass die Band nach
Beendigung dieses Songs ihn nochmal anstimmte. Allein der
beharrlich geforderte "Jupp" blieb diesmal auf der Reservebank
und dass, obwohl sich die Freiburger was ganz besonderes
ausgedacht htten, nämlich eine Abwandlung des isländischen
Wikingerrufs "Huh" zu "Jupp" samt Choreographie. Und somit war
es dann "Jraaduss", das das Konzert beendete.
Fazit:
Dem Sound und der Stimmung tut die um 3 Bläser erweitere
Bandbesetzung deutlich gut und so hörten alle gerne, dass das
nächste Album 2020 in eben dieser Besetzung aufgenommen werden
soll, um dann 2021 wieder auf Tour zu gehen.
Und für mich war das eines der besten BAP Konzerte, das ich je
besuchen durfte, was nicht nur an der Band lag, sondern auch an
dem sensationellen Freiburger Publikum! (Bollen)-Hut ab!