Was für ein Spektakel! Journey beim Houston Lifestock Show
& Rodeo
Das Houston Lifestock & Rodeo Event bietet
neben Tierschau, Rodeo und Rummel abends auch Konzerte im
überdachten(!) NRG Stadion mit einer für europäischen
Verhältnissen unfassbaren Kapazität von über 70000 Zuschauern.
Ab 19
Uhr findet im Stadion zunächst das Rodeo mit Programmpunkten
wie Stier-Wrestling, Rodeo und seltsam und grenzwertig
anmutenden Events wie Calf Scramble oder Mutton Bustin' statt.
Bei letzterem krallen sich 5-6 jährige Kinder an Schlafen
fest, welche dann durch die Arena renen. Sieger ist das Kind,
das am längsten auf dem Schaf bleibt. Alles sehr
texanisch-amerikanisch mit Nationalhymne,
Indoor-Feuerwerk und bombastischer Lightshow.
Punkt 21 Uhr bewegt sich die
zunächst geschlossene Konzertbühne in die Mitte der Arena und
öffnet sich auf bombastische Weise zu einem texanischen Stern
mit Drehbühne in der Mitte. Gitarrist Neil Schon, der als
Einziger schon beim Start von Journey 1973 dabei war, eröffnet
die Show nochmal mit der amerikanischen Nationalhymne was
clever ist, da man so die 70000 Besucher dazu bringt, sich aus
ihren Sitzen zu erheben.
Und danach geht dann die "Best of Journey" Show
los. Der philippinisch stämmige Sänger Arnel Pineda, der den
legendären Steve Perry und seinen Nachfolger Steve Augeri nun
auch schon seit 15 Jahren ersetzt wirbelt von einer Spitze des
5 zackigen Sterns zum anderen während der Rest der Band auf
der Drehbühne bleibt.
Früh wird ihr Superhit "Don't stop believing"
angestimmt und danach geht es ohne Atempause von Song zu Song,
leider ohne erkennbare Dramaturgie. Erst am Ende wird mir der
Grund dafür klar: Die Show dauert nur eine Stunde. Und
so beschränkt sich Sänger Arnel
Pineda bei der Kommunikation mit dem Publikum darauf,
möglichst oft "Come on Houston" zu rufen. Nur Keyboarder
Jonathan Cain geht besser auf die lokalen Gegebenheiten ein,
indem er das unstete Leben als Musiker mit dem der Cowgirls
und Cowboys vergleicht.
Journey geben dem Publikum was es will: Hits
wie "Wheel in the Sky" oder "Separate Ways" und viel
Spektakel mit einer der Größe der Halle entsprechenden
Lightshow und einem überraschend gutem Sound.
Mit dem Hit "Any Way You Want It", das sich
gut zu einem für Call & Repsonse mit dem Publikum eignet,
endet sdie Show. Journey steigen auf eine Pickup und verlassen
ohne Zugabe das Stadion.
Fazit:
Ich wollte schon immer mal ein Konzert dieser Größe in den USA
sehen und hören und bin hier nicht enttäuscht worden.
Klar, bedingt durch die Größe der Halle und einem Sitzplatz
ganz weit oben sehen die Musiker winzig aus. Ausgeglichen wird
das aber mit sensationell guten Videowänden und einer
Lightshow, die sich nicht nur auf die Bühne, sondern das ganze
riesige Rund mit einbezieht.
Setlist:
- Star Spangled Banner
- Stone in Love
- Only the Young
- Don’t Stop Believing
- Lights
- Dead or Alive
- Faithfully
- Separate Ways
- Wheel In the Sky
- Be Good to Yourself
- Any Way You Want It