Fischer-Z Solo präsentiert "Red Skies over Paradise"
1981 erschien Fischer-Z erfolgreichstes Album "Red Skies over
Paradise" und 40 Jahre später hat Fischer-Z Mastermind John
Watts dieses Album noch mal alleine in Berlin aufgenommen. Das
Ergebnis präsentiert John Watts 2022 auf seiner "Red Skies Over
Paradise Celebration Tour", so auch im Tollhaus. Konnte man
Fischer-Z im Oktober 2021 an
gleicher Stelle noch im Bandkontext erleben, hieß es
diesmal Fischer-Z Solo, also John Watts ohne Band.
John Watts erklärte dem Publikum in kleinen Saal des Tollhaus
zunächst erst mal dem Ablauf des Abends: zunächst also "Red
Skies over Paradise" komplett, wenn auch in anderer Reihenfolge
und anschließend, nach einer kurzen Pause, dann eine Art
Wunschkonzert denn vorab konnte man sich aus dem großen
Repertoire von John Watts & Fischer-Z Songs wünschen. Los
ging dann erst mal mit den vielleicht etwas unbekannteren Songs
des Album wie "The Writer" oder "Luton to Lisbon", die Hits wie
"Berlin" oder natürlich "Marliese" kamen dann zum Ende des
ersten Teils.
Wer eher eine akustische Version des Albums oder ein Unplugged
Konzert erwartet hatte wurde überrascht: es ging eher laut zu,
denn John Watts spielte das Konzert komplett auf seiner
E-Gitarre und das nicht gerade leise. In einer seinen vielen
Ansagen erzählte John Watts dann auch von einem Konzert in
Belgien, bei dem die ersten Reihen um Ohrstöpsel baten, das sie
ein Unplugged-Konzert erwartet hatten.
Aktuell sind manche Songs des "Red Skies" Album ja leider
wieder, die Furcht vor einem Atomkrieg, die im Titelsong
behandelt wird, kehrt aktuell ja leider wieder zurück. Man bekam
in der ersten Hälfte das Album so zu hören, wie man es noch nie
gehört hat und auch nie wieder hören wird, sogar dann, wenn man
sich besagte Neuaufnahme im Anschluss an das Konzert kaufte,
denn dort ist Gesang und Gitarre deutlich besser aufeinander
abgestimmt, als beim Konzert. Teilweise war dann doch etwas zu
viel Verzerrer und Hall, sodass man nicht nur die Stimme,
sondern auch die Melodie in den Songs suchte. Glücklicherweise
war das aber nur bei 3-4 Songs der Fall, vor allem nach der
Pause war der Sound deutlich ausgewogener.
John Watts machte das Ganze aber sichtlich Spaß, vor allem
schien er zu genießen, das er viel erzählen konnte, ohne das
Mitglieder seiner Band dabei einschlafen, wie er scherzte. Nach
der Pause gab es dann das große Wunschkonzert und John Watts
freute sich, dass nicht nur die üblichen Verdächtigen gewünscht
wurden, sondern auch Songs von seinem 2. Solo Album "The Iceberg
Model". Aber natürlich durften Favoriten wie "Room Service"
nicht fehlen.
Fazit: mal was ganz anderes! Klar, hier und da fehlte dann doch
das Schlagzeug der Bass oder auch mal die Keyboards, aber es war
schon klasse, wie John Watts solo nur mit seiner E-Gitarre und
Unmengen an Effekten die Songs präsentierte. Und die Ansagen und
vielen Geschichten zwischen den Songs funktionieren halt auch
nur in diesem Kontext.