Kaleo in der Batschkapp (statt in der Jahrhunderthalle)

Kaleo Batschkapp

Das jahrelange Verschieben der Fight or Flight Tour ging auch an der isländischen Band Kaleo nicht spurlos vorbei: statt in die wunderschöne Jahrhunderthalle ging es in die eher zweckmäßig ausgelegte Batschkapp, vergleichbar mit dem Substage in Karlsruhe. Leider stellte sich das aus zwei Gründen als etwas suboptimal heraus, doch dazu später mehr.

Los ging es erst mal mit einem Trio als Support Act los, die zwar gerne mit dem Publikum kommunizierten, aber vergaßen sich vorzustellen. Ich nehme an, dass es sich um Junius Meybant & Band handelt. Die ersten 3-4 Songs rissen einen nicht gerade vom Hocker, aber die letzten 4 Songs waren richtig gut, vor allem "High Alert" ist zu nennen und wenn man als Support Act, den keiner kennt, es schafft, das Publikum zum Mitsingen zu bringen, hat man eigenlich alles richtig gemacht.

Nach einer gefühlt ewigen Umbaupause kamen dann endlich Kaleo auf die Bühne, um die Show mit "Break my Baby" vom aktuellen Album "Surface Sounds", dem Nachfolger des weltweit veröffentlichten Debüt Abums "A/B" (ich vernachlässige mal das eigentliche Debut Album "Kaleo", dass nur in Island erhältlich war). Die 5 Kaleos hatten sich für die aktuelle Welttour um 2 Background-Sängerinen verstärkt, die an diesem Abend fast wirklich nur im hintersten Background zu finden waren dank der doch etwas kleinen Bühne der Batschkapp.
Kaleo Batschkapp
Trotz der langen Umbaupause war der Sound am Anfang vor allem bei den rockigen Songs wie "Break my Baby", "No Good" oder "Alter Ego" zu dumpf, wurde später aber besser. Die Setlist war eigentlich klar: bei 2 Alben werden fast alle Songs der 2 Alben gespielt, ergänzt um ein Instrumentalstück, das Sänger und Band-Mastermind JJ Julios Son eine Verschnaufpause bot.
Kaleo Batschkapp

Ansonsten wurde wie gesagt ein Querschnitt aus den 2 Alben gespielt. Vom neuen Album sticht "Hey Gringo" hervor, auch, da die Backgroundsängerinen endlich mal zu hören waren. "Skinny", ebenfalls vpm 2. Album, ging gut los, ging dann aber etwas im Soundbrei unter. Ein Highlight wurde kurz vor Ende des Sets gespielt: "I walk on Water", das leise beginnt und sich dann steigert und auch der gesamten Band Möglichkeit zum Glänzen bot. Und dann kam natürlich der Song, auf den sicherlich viele gewartet haben und der Kaleo den großen Durchbruch bescherte: "Way down we go". In gefühlt jeder TV Serie wurde dieser Song eingesetzt, egal ob "Grey's Anatomy", "Suits" oder "Lucifer".
Kaleo Batschkapp
Interessant ist, dass Kaleo mit ihrem Blues Rock so viele junge Leute, ansprechen und dabei der Anteil der weiblichen Fans bei zirka 40% liegt. Aber das ist sicherlich das interessante an dieser inzwischen in Austin, Texas beheimaten Band: sie spricht fast alle Generationen an.

Nach den Highlights ging es dann cshnell von der Bühne um für nur einen Song als Zugabe zurückzukehren. Das Publikum feierte Kaleo trotzdem frenetisch.

Fazit: tolles Konzert dieser Band, auch wenn der Sound etwas besser hätte sein können. Und wie schön wäre das Konzert in der Jahrhunderthall erst gewesen: die Backgroundsängerinen hätten Platz gehabt - und auch das Publikum. Denn auch wenn für die Jahrhunderthalle zu wenig Tickets verkauft wurden, waren es für die Batschkapp ein Tick zu viel, denn es war richtig voll.

Ticket Kaleo Btaschkapp