Del Amitri sind zurück
Del Amitris Auftritt im LKA-Longhorn in Stuttgart fällt bei mir
definitiv in die Kategorie "Das ich das noch erleben darf" denn
Del Amitri sind eine meiner Lieblingsbands und das letzte Mal,
dass ich Del Amitri live gesehen habe, war 1998
in Heilbronn - also vor fast einem Viertel-Jahrhundert!
Die Band war vorwiegend in Großbritannien, mit leider
abnehmenden Erfolg, populär, sodass sie 2002 in eine
verlängerten Winterschlaf gingen, jedenfalls beschreibt Sänger
und Kopf der Band Justin Currie es so. 2014 und 2018 kam es zu
Reunion Tourneen durch Großbritannien und 2021 wurde mit "Fatal
Mistakes" ihr erstes Studioalbum seit 19 Jahren veröffentlicht.
Nun also endlich wieder eine Deutschland Tour und auf ging es
also in's Longhorn nach Stuttgart, dass leider nur halb gefüllt
war. Nach dem Country-lastigem Auftritt der "Whitmore Sisters"
ging es um 21 Uhr dann endlich los, passend nach all den Jahren
mit "When you were young" vom "Change Everything Album" bei
dessen Zeile "the disappointment of success" Justin Currie
schmunzeln musste. Danach dann erfreulicherweise gleich Songs
vom neuen Album, nämlich "Musicians and Beer" und "All Hail
Blind Love" bevor dann mit "Always the last to know" einer ihrer
größten Hits folgte.
Schon zu Beginn merkte man, dass die neuen Songs sich nahtlos
in das Repertoire einfügen aber nicht, weil alle Songs ähnlich
klingen (dafür sind Del Amitri zu abwechslungsreich) sondern
weil auch die neuen Songs all die Qualitäten der alten Songs
haben: melodiöse Songs, getragen von Justin Curries Stimme,
kluge Texte, mit dem ein oder anderen Twist, den man so nicht
kommen sieht gespielt von einer Band, die alles drauf hat: von
Balladen über Rock bis hin zu Ausflügen ins ProgRock Genre.
Die Mischung aus neuen und alten Songs blieb glücklicherweise
während des Konzert erhalten und für die Tatsache, dass Del
Amitri nicht auf Nummer sicher gingen, sondern 6 Songs vom neuen
Album es in die Setliste schafften, gebührt der Band große Lob.
Kommunikation an diesem Abend stand nicht auf der To Do Liste
von Sänger Justin Currie, erst nach einer haben Stunde gab es
die ersten Worte ans Publikum. Egal, dafür gab es mehr Zeit für
Del Amitri Songs.
Einziges Manko: die Band verabschiedete sich relativ schnell,
kam aber für einen Zugabenblock von 4 Songs zurück, der auch
wieder 2 Songs vom neuen Album enthielt. Und als zweite Zugabe
kam dann endlich "Nothing ever happens", den Song, auf den ich
den ganzen Abend gewartet habe. Nicht nur, weil ich den so
genial finde, sondern weil Dle Amitri eben diesen Song beim
meinem letzten Del Amitri Konzert 1998 in Heilbronn
nicht gespielt hatten. Diesmal war alles gut und mit dem
thematisch irgendwie passenden Song "Be My Downfall" (auch so
ein Song mit einem interessanten Twist) endete dann der Abend.
Fazit: ein grandioses Konzert mit nur Liebligssongs sodass ich
dies mal keinen hervorheben möchte. Ein Tipp noch: vor Kurzem
haben Del Amitri übriggebliebene Songs aus den Sessions zu ihrem
neuen Album "Fatal Mistakes" unter dem Titel "Fatal Mistakes
Outtakes & B-Sides" veröffentlicht und was soll ich sagen?
Die Outtakes sind genauso gut wie die, die es auf das Album
geschafft haben.