Alfons - jetzt noch deutscherer im Tollhaus

Alfons im Tollhaus
Alfons, vielen sicherlich aus dem Fernsehen als der mit dem Puschelmikrophon bekannt, ist derzeit mit mehreren Programmen unterwegs. "Jetzt noch deutscherer" fällt, so erzählt Alfons in seinem wunderschönen französischen Akzent gleich zu Anfang, ist sicherlich eines, das den ein oder anderen etwas ratlos in die Pause entlassen wird. Ebenfalls ungewohnt: Alfons war nicht allein, sondern wurde von einer Pianistin begleitet.

Warum geht es? Nun, Alfons hat seit einigen Jahren auch die deutsche Staatsangehörigkeit und wie es dazu kam, das erzählt er humorvoll in diesem Programm vordergründig. Dazu muss er allerdings weit ausholen und so bekommen wir wunderschöne Geschichten erzählt, in der seine Großmutter eine große Rolle spielt.

Angefangen hat alles mit einem Brief vom damaligen Bürgermeister von Alfons Wahlheimat Hamburg, nämlich Olaf Scholz, in dem länger in Deutschland lebende Ausländer gefragt wurden, ob sie nicht Deutscher werden wollen. Alfons französische Freunde waren natürlich dagegen gemäß dem Motto: Deutsche sind diszipliniert, pünktlich und effizient - Franzosen sind normal. Und natürlich spielten auch die vielen französischen Kriegsklamotten eine Rolle, in denen die Deutschen stets Nazis und dumm waren, die Franzosen natürlich alle im Widerstand und clever.

Alfons Kühlschrank, an dem Olaf Scholz' Brief hing und abbrannte spielt auch eine Rolle, aber besonders Alfons Großmutter, die stets gut gelaunt war und über die es viele lustigen Geschichten an diesem Abend zu hören war. Trotzdem gelang es Alfons auch extrem schwierige Themen der deutsch-französischen Geschichte in diesem Programm unterzubringen, wie beispielsweise, dass die Großmutter und andere Familienmitglieder in deutschen Konzentrationslagern waren und nicht alle wiederkehrten.

Wer also einschließlich einen netten Comedy Abend erwartete, war hier und da tatsächlich etwas ratlos, wie Alfons ja gleich zu Anfang bemerkte. Aber schlecht war das Programm deswegen nicht - ganz im Gegenteil wie auch der große Applaus im ausverkauften Tollhaus bewies. Und zum Ende wurde dann noch mit Fotos belegt, dass viele der Geschichten, die an diesem Abend erzählt wurden, nicht erfunden waren, sondern tatsächlich stattgefunden haben.

Fazit: Ich kannte Alfons bisher nur aus Kurzauftritten aus dem Fernsehen und fragte mich vor dem Auftritt, ob das für einen ganzen Abend reicht. Das tat es definitiv!

Ticket