Altes und Neues bei BAP in Bonn
Ziemlich genau 4 Jahre nach ihrem letzten Auftritt beim
Kunst!Rasen in Bonn konnte ich nun BAP auf ihrer kurzen
Sommertour (6 Shows) erneut hier erleben, in dem sehr schönen
Festival Gelände in der Bonner Rheinaue.
Mit "Hück ess sing Band en der Stadt", "Jenau Jesaat: Op
Odysse" und einem Medley aus "Wahnsinn" und "Waschsalon" hatte
Niedecken und die Band die 9000 Zuschauer schnell auf ihrer
Seite, wurden doch hier gleich neue, mittelalte und ältere Songs
geboten, sodass für jeden etwas dabei war. Und mit weiteren
Klassikern wir "Alexandra", "Zehnter Juni" und dem Medley aus
Dylans "Hurricane" und Niedeckens "Stell dir vüür" ging es genau
so weiter, ehe mit "Mittlerweile Josephine" und "Jupp" ein Gang
runter geschaltet wurde.
Auch wieder dabei: der "Müsli Man" mit Blockflötenintro und
seit langem wieder im Programm "Souvenirs". Ein Fest wolle man
feiern, so Niedecken am Anfang um Probleme wie Corona und
anderes zur Seite schieben zu können und das klappte natürlich
auch über weite Strecken bis natürlich leider immer noch (oder
wieder) aktuelle Songs wie "Ruhe vorm Strurm", "Kristallnaach"
und "Arsch Huh" die Sorge um den Zustand der Demokratie in den
Vordergrund treten lies.
Das 3 stündige Konzert bot viel Zeit überraschend viele Songs
vom aktuellen Album zu spielen, aber natürlich war die Stimmung
bei den alten Songs am größten. Und für die Fans dieser Songs
hatte Niedcken auch eine Überraschung dabei.
Da er den Glanz in den Augen der Fans bei den alten Songs
bemerkt hat, gehen BAP auf Zeitreise und spielen im Dezember im
Kölner Satory-Saal ausschließlich Stücke von "Für Uszeschnigge"
und "Vun drinne noh drusse", also den 2 Alben, mit denen der
bundesweite Durchbruch erfolgte, ergänzt um ein paar andere
Songs, die ebenfalls mindestens 40 Jahre alt sind.
Und da die 6000 Karten sehr schnell ausverkauft waren, soll
nächstes Jahr eine Tournee mit diesem Programm erfolgen, auch in
größeren Hallen.
Doch zurück zum Kunstrasen: ganz zum Ende gab es mit "Jraaduss"
und "Wellenreiter" 2 Songs zum Mitsingen, wobei Niedecken bei
"Wellenreiter" eigentlich nur den Anfang einer Strophe anstimmen
musste. Und zum Ende zog sich Niedecken ein Leopardenfell Jacket
an, und sang zum Ausklang im Sitzen "Wenn ahm Ende des Tages".
Fazit: sehr schönes Konzert, nur der Sound war etwas leise, vor
allem Niedeckens Ansagen waren manchmal schwer zu verstehen.