Schlchtes Wetter - Gute Stimmung: Das Fest 2025 stand
wetter-mäßig unter keinem guten Stern
Freitag 25.07.2025
Dieses Jahr ging Das Fest für mich erst am Freitag los, und zwar
auf der Hauptbühne mit Zoe Wees, die in den letzten Jahren
international sehr erfolgreich war. Da fast zeitgleich die
kleinere Feldbühne mit einer interessanten Alternative lockte,
habe ich nur 15 Minuten ihres Auftritts miterlebt. Kurzes Fazit:
tolle Stimme, gute Songs, aber halt nicht mein Musikgeschmack.

Danach also zu "High Desert Queen" aus Texas auf der Feldbühne,
die dem Genres Desert Rock oder Stoner Rock zuzuschreiben sind.
Die vier boten einen sehr kurzweiligen Auftritt: Sänger Ryan
Garney, genre untypisch komplett in weiß gekleidet, hatte das
Publikum schnell im Griff, Gitarrist Rusty Miller hat von Riffs
bis Soli einfach alles drauf. Ideale Festival Band.

Danach ging es dann zu Faithless, die eine ganz besondere
Beziehung zu "Das Fest" haben. Sowohl 1998 als auch 2004
begeisterten sie nicht nur das Publlikum, sondern sich selbst
und bezeichneten ihere Auftritt 1998 als "best gig ever". Ihr
Hit "God is a DJ hatte auf "Das Fest" Live-Premiere. Nach
Auflösumg, dem Tod ihres charismatischen Sängers Maxi Jazz,
Wiedervereinigung und Bühnen Comeback 2024 konnte man gespannt
sein, wie Faithless 2024 klingen würden.

Ähnlich wie Linkin Park entscheiden sich Faithless, genauer
gesagt Sister Bliss und Rollo, aktuell ihren verstorbenen Sänger
nicht etwa durch eine Kopie, sondern durch eine ganz andere
Persönlichkeit zu ersetzen. Während Maxi Jazz für seinen
Sprechgesang bekannt war, hat man mit Leigh Stephen Kenny eher
eine "richtigen" Sänger mit einer höheren, melodischen Stimme
als Maxi Jazz. Von daher wurde bei den "alten" Hits, wie
"Insomnia", "God is a DJ" oder dem großartigen "We come 1" auch
Maxi Jazzs Stimme aus der Konserve eingespielt, samt Projektion
von ihn auf den Vedeo Walls. "Isnomania" wurde übrigends Recht
früh gespielt, von daher war die Stimmung im Publikum früh
extrem gut und hielt die ganze Zeit an. Wie gewohnt überzeugten
Faithless nicht nur musikalisch sondern auch durch
Videoprojektionen und Lightshow. Zum dritten Mal also ließen
Faithless den Mountg Klotz beben.

Sonntag 27.07.2025
Weiter ging es für mich erst am Sonntag. mit Amy MacDonald, die
leider nicht nur ihren hinreißenden schotischen Akzent
mitbrachte, sondern gleich das schottische Wetter, sprich, es
goss wie aus Kübeln. Sie wolle halt alles an schottischer Kultur
vermitteln, so Amy MacDonald augenzwinkernd in einer ihrer
Ansage.

Mit dem Titeltrack ihres neuen Albums "Is this what you have been waiting for" ging es los und trotz des heftigen Regens war die Stimmung gut. Amy MacDonald und ihre 5 köpfige Band sind live einfach klasse, auch wenn Amy MacDonald am Anfang etwas gehetzt wirkte, da sie Angst hatte, das das Konzert wegen eines aufziehenden Gewitters abgebrochenen werden könnte. Von daher verzichtete sie auch bei "Mr. Rock & Roll" darauf, einen Fan auf die Bühne zu holen, um diesen Song gemeinsam zu singen. Macht nix, mit Songs wie "Don't tell me that it's over", neuen Songs wie "Can you hear me" oder Hits wie "This is the life" war die Stimmung auch so gut. Und mit der Aufforderung "Let's start a band" verabschiedeten sich Amy und ihre Band vom pitschnassen, aber glücklichen Publikum.

Das war es dann auch für mich. Nass und frierend verzichtete ich schweren Herzens auf Clueso, den ich gerne gesehen hätte.
Fazit: Das Fest entwickelt sich weiter: viele (für mich zumindest) neue Bands plus ein Riesenrad stehen für Veränderungen. Ansonsten gilt das 2024 festgestellte: in Bezug auf den Bezahlbereich habe ich wie in den Vorjahren das Gefühl, dass zu viele Karten verkauft werden. Wenn man sich bei den Top Acts quasi gar nicht mehr bewegen kann, ohne rücksichtslos agieren zu müssen, leidet doch etwas die friedliche Festivalatmosphäre. Leider gibt es keine nicht-alkoholischen Getränkeläufer mehr, die man im Vorjahr zumindest in improvisierter Form noch vorfand. Und leider muss man wie in den Vorjahren Rock-Acts mit der Lupe suchen oder zur Festbühne pilgern, einem Teil des kostenlosen Programms, das sicherlich neben vielen anderen Angeboten Das Fest zu dem macht, was es ist. Schön natürlich, wie friedlich es doch insgesamt zugeht, trotz des extrem schlechten Wetters, das dem Festteam einiges abverlangte.
