Laut und Leise: Welshly Arms beim Zeltival im Tollhaus.
Welshly Arms beim Zeltival im Tollhaus - das ruft danach hinzugehen. Den Song "Legendary" kennt wohl jeder und auch "Sanctuary" war in Deutschland recht erfolgreich. Beide Songs sind auf dem Album zu "No PLace is home" von 2018 zu finden, das mir insgesamt gut gefällt mit der Welshly Arms typischen Mischung aus Soul, Blues, Rock und modernen Sounds. Die 4 derzeit auf der Homepage gelisteten Welshly Arms Mitglieder, Sam Getz (Kopf der Band, Gitarre Gesang), Jimmy Weaver (Bass, Gesang), Bri und Jon Bryant (Gesang) betraten, verstärkt um einen Keyboarder und einen Schlagzeuger, die Bühne und spielten zunächst neue Songs vom aktuellen Album "Wasted Words & Bad Decisions" und zunächst klang es auch nach "Bad Decisions", denn der Sound war leider am Anfang sehr schlecht. Vom Gesang war kaum etwas zu hören und auch die Lead-Gitarre musste man erahnen, zu laut waren Drums und Bass.
Glücklicherweise wurde das im Laufe des Abends besser, zunächst bei den etwas leiseren Songs, später auch bei den lauteren. Laut / Leise innerhalb eines Songs ist typisch für Welshly Arms wie beispielsweise bei "Burn me alive" oder auch bei "Save me from the Monster in my head", das von den mental dunklen Zeiten von Sänger Sam Getz handelt, wie er bei der Ansage des Songs erzählte. Bei "Down to the river" hörte man dann endlich auch die Stimme von Bri Bryant und bei "Legendary" war natürlich das Publikum am Zug. Die neue Single "Shelter" wurde auch gespielt und diese hat in etwa die Qualität von "Sanctuary" oder "Legendary".
Vor "Legendary" verblüffte mich Sam Getz mit einem epischen Gitarrensolo das mich am Anfang stark an David Gilmour erinnerte. Insgeamt sind Welshly Arms eine sehr gute Live Band - leider machen sie in meinen Augen etwas zu wenig daraus. Ich hatte gehofft, dass live die Stimmen von Bri und Jon Bryant etwas mehr zur Geltung kommen, aber leider war das Anfang des Konzerts durch die erwähnten Soundprobleme nicht der Fall und später hielt man sich zu sehr an die Album Versionen der Songs.
Insgesamt aber trotzdem ein guter Live Auftritt der sympathischen Band aus Cleveland / Ohio, die ich mir, so es sich ergibt, gerne noch mal live ansehen werde. Gute Songs und ein leidenschaftlicher Auftritt - was will man mehr?
