Ja ist denn noch
Weihnachten?
Trier,
Europahalle kurz nach 20 Uhr: 3 große,
verschiedenfarbige Wunderbäume mit "X-Mas Tour 2004" Logo
prangen im Bühnenhintergrund. Das Licht geht aus, vom Band
ertönt Glockengeläut sowie das Intro von "Weihnachtsnaach",
die Band kommt auf die Bühne: das in den Januar verschobene BAP
Weihnachtskonzert in Trier startet. Helmut Krumminga und Michael Nass
ersetzen die Klänge aus der Konserve und leiten nicht aber in die
"Weihnachtsnaach" über, sondern in den lange vermissten "Jupp",
der in einer neuen Fassung mal wieder zu Ehren kommt. Das
"fingerbrechende" Konzertgitarrenintro wurde durch eine
gefühlvolle E-Gitarreneinleitung ersetzt, und das "Outro" (leider)
komplett gestrichen - trotzdem ein wundervoller Einstieg ins Konzert,
der in der sehr gut gefülten Europahalle auch gleich frenetisch
bejubelt wurde, genau wie die darauf dann doch folgende
"Weihnachtsnaach".
Lange
hätten sie überlegt, so Wolfgang Niedecken in seiner
Begrüßung, ob man das machen könnte, die
Weihnachtsshows in den Januar zu verschieben, aber zum Glück sei
die katholische Liturgie auf ihrer Seite gewesen: dort endet die
Weihnachtszeit dieses Jahr erst am 2. Februar. Den meisten Besuchern
war er wahrscheinlich sowieso egal - Hauptsache BAP gibt mal wieder ein
Konzert, aus welchem Grund auch immer. Und so waren sich Band und
Publikum schnell einig: eine Rock 'n' Roll Show soll es letzen Endes
werden und wurde es auch. Wie schon bei den Open Airs im letzten Sommer
gab es eine gute und ausgewogene Mischung aus alten und neuen Sonx,
allerdings hier und da mit ein paar netten Neuerungen: neben dem schon
erwähnten "Jupp" wurde im "Liebeslieder im Sitzen" Teil der Show
"Paar Daach fröher" gespielt und vom "Niedecken Köln" Album
gab es später noch "Zwei Päädsköpp ahm
Nümaat".
Klar, die
Klassiker durften nicht fehlen: "Verdamp lang her" oder "Kristallnaach"
z.B. aber auch die neuen Sonx ("Tanger" und "Wie, wo und wann?") kamen
gut an. So gut, dass das Konzert mal wieder über 3 Stunden ging.
Und da Trier samt der angereisten Saarländer und Luxemburger sich
als ungemein textsicher erwies, gab es nach dem Rausschmeißer
Song "maat et jot" dann doch noch eine Zugabe: "Wellenreiter" in der
Wolfgang-testest-das-Publikum-Version, d.h. von Wolfgang Niedecken kam
maximal das erste Wort der jeweiligen Strophe - der Rest vom Publikum.
Fazit:
Weihnachten geht auch im Januar. Meine persönlichen Highlights
waren diesmal: "Alexandra", "Tanger" und "Paar daach fröher" und
für die hoffentlich diesen Sommer kommenden Open Airs wünsche
ich mir, dass der "Waschsalon" mal für eine Saison zumacht - es
droht die Gefahr, dass er totgespielt wird.
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