Auch in Mundart genial!
Arnim Töpel mit einem
reinem Mundart-Programm? Das kommt dann doch etwas überraschend,
denn Arnim Töpel wird ja gerade für seine sprachliche Eleganz
gelobt, wie es richtig im Jubez Programmheft heißt. Sicher, auch
in seinen früheren Programmen, sei es als Armin Töpel, oder
ganz früher als "Töpel Ohne", gab es den Kurpfälzer
Günther, aber der spielte doch eher eine kleine Rolle. Und nun
also ein komplettes Mundart Programm? Nun, zunächst ging es wie
immer bei Armin Töpel Auftritten zu: Armin am Flügel, der
sich erstmal nett mit dem Publikum unterhält, und das auf
hochdeutsch. Um die Programmidee mit dem kurpfälzischen Dialekt
schmackhat zu machen, nimmt Arnim uns mit in seine Kindheit, als er
sich, aus einem Berliner Elternhaus stammend, plötzlich mit
existenzielen Fragen auseinander setzen muss: "Willsch 'n Gutzel?" oder
"Wemm gheerschn Du?".
Und so nimmt uns Armin Töpel mit durch seine Kindheit und im
Programm wird der hochdeutsche Anteil immer geringer, der
kurpfäzische Anteill immer größer, denn nach und nach
wird klar: der Günther, das ist die (kurpfälzische) innere
Stimme von Arnim Töpel, die ihn erdert und durchs das Leben
führt. Dabei bleibt Arnim Töpel sich aber immer treu:
manchmal Kabarett, oft aber philosophische Fragen, mit denen er das
Publikum konfrontiert, nur diesmal halt auf kurpfälzisch. Und wie
in seinen anderen Programmen sind diese Fragen und Anmerkungen oft in
seinen Liedern verpackt, für die man Arnim Töpel ja auch
kennt und schätzt. So zum Beispiel in seinem Song über
Singles, in dem es so schön heißt: "Von Ihnen wird immer
verlangt, das zu tun, was sie selber wollen". Und manchmal wird einfach
der Rhythmus einer (nicht nur) kurpfälzischen Redewendung
aufgenommen und zu einem kompletten Song erweitert, wie zum Beispiel in
"für umme".
Lange hat er sich davor gesträubt, ein reines Mundart Programm zu
machen, erzählt er dem Publikum. Und zum Glück hebt sich
dieses Mundart Programm wohltuend von anderen Mundart-Witzfiguren ab.
Dazu ist Arnim Töpel auch zu vielseitig: neben seinem
Dialogen zwischen ihm und seiner inneren Stimme sind es auch seine
Songs, die es in sich haben. Fazit: dieses Programm kam sehr gut in
Karlsruhe an, und zwar nicht nur deswegen, weil die Kurpfalz so weit ja
nicht weg ist.
©
01/2007 by
Hans-Georg Krumm
URL:
http://www.hgkrumm.de/arnim_toepel_13_01_2007.html
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