Von Iffezheim nach
Karlsruhe
Es ist der 15. Juli 2007 und
der Süden Deutschlands genießt das erste Sommerwochenende
dieses Jahres mit Temperaturen jenseits der 30 Grad, da ist es nur
logisch, das Open-Air von Bryan Adams von der Galopprennbahn
Iffezheim "wegen schlechten Wetters" in die Karlsruher Europahalle zu
verlegen. "Kann mir einer bitte erklären, warum wir bei diesem
schönen Wetter drinnen spielen?", will auch Bryan Adams
während seiner ersten Ansage wissen, aber letzten Endes bleibt es
das große Geheimnis des Veranstalters, warum das Konzert verlegt
wurde, auch wenn in der Presse gemutmaßt wurde, dass der
schleppende Kartenverkauf der Grund für die Verlegung gewesen sein
soll. Wenn dies stimmen sollte, wäre es kein Wunder: noch bei
keinem Konzert wurde es mir so schwer gemacht, simple Stehplatzkarten
zu erwerben. Insgesamt benötigte ich zirka 8 Anläufe bei
Karlsruher Kartenvorverkaufsstellen und Internetplattformen, bis ich
Stehplatzkarten erwerben konnte. Angeboten auf den diversen
Computerplattformen wurden meist "nur" VIP Tickets und Sitzplätze.
Egal, die Karlsruher Europahalle war jedenfalls recht gut gefüllt,
aber nicht zu voll, was bei den subtropischen Temperaturen in der Halle
auch keiner wirklich vermisste. Pünktlich im 20 Uhr ging es los
mit "SheSays", einer jungen (und wenn ich jung sage meine ich auch
jung) Band aus Wien, die mich und weite Teile des Publikums in
Erstaunen setzte. Zunächst enterten 3 blutjung aussehende Jungs
(Gitarre, Bass und Schlagzeug) die Bühne gefolgt von einer
ebenfalls recht jung aussehenden Sängerin, die zusammen aber ein
Konzert hinlegten, als ob sie schon jahrelang zusammen spielen
würde. Irgendwo zwischen Alanis Morriset und den Cranberries
angesiedelt überzeugten die 4 mit guten Songs, exzellentem Sound
und einer guten Livedarbietung. Respekt!
Nach einer etwas länglichen Pause kündigten dann die
Videowände links und rechts der Bühne das Konzert von Bryan
Adams an. Live Bilder, die Bryan beim Betreten des Innenraums der
Europahalle zeigten machten schnell klar, dass das Konzert nicht etwa
auf der Bühne losgehen sollte, sondern auf einem kleinem Podest
mitten im Innenraum. Ein netter Gag, der gleich für gute Stimmung
sorgte, noch bevor die Band auf die große Bühne umzog.
Bei Bryan Adams erlebt man eines dieser Konzerte, bei denen man
wirklich jeden Song kennt: sowohl die rockigen, wie z.B. "Somebody",
"Kids wanna rock", "Back to you", "18 till I die" und natürlich
"Summer of 69", das überraschend früh gespielt wurde, als
auch die Balladen, wie "Have you ever really loved a woman" und
"(Everything I do) I do it for you" sorgten für ein großes
"Greatest Hits" Konzert, bei dem erfreulicherweise die rockigen Anteile
überwogen. Vor allem Gitarrist Keith Scott sorgte sowohl mit
seinen Soli als auch mit den Gitarrenduellen, die er sich mit Bryan
Adams lieferte für gradlinigen Rock, den man von Bryan Adams
gewöhnt ist. Eine geschmackvolle Lichtschau mir wechselndem
Bühnehintergrund rundeten das Bild ab. Bryan Adams war nicht ganz
so kommunikativ wie sonst und ließ mehr die Musik für sich
sprechen, aber neben oben erwähnter Ansage wurde natürlich
wieder ein weiblicher Besucher auf die Bühne gebeten um den Part
von Mel C bei "When you're gone" zu übernehmen. Für Sarah aus
Heidelberg war dies sicherlich eine "Night to remember". Ansonsten gab
Bryan nur noch einmal den Animateur bei den "Nah, Nah, Nah" Chören
bei "Cuts like a knife". Vielleicht war die Hitze in der Halle dran
schuld, dass die Band sich auf die Musik konzentrierte, jedenfalls
erlebt man es selten, dass eine Band am Ende eines Konzerts das
übliche Ritual (Bühne verlassen und zu den Zugaben wieder
erscheinen) ausfallen ließ und mit Hinwies auf die Temperaturen
einfach durchspielte.
Was Bryan Adams oft vorgeworfen wird, stellt sich für mich eher
als Vorteil dar: bei ihm weiß man, was man bekommt und das ist
eine 100%ige Rockshow, die dadurch überzeugt, dass man der Band
und Bryan abnimmt, dass sie noch immer Spaß an der Sache haben.
Hier noch ein Links:
Ein
paar Fotos vom Konzert
Bryan Adams' Homepage: www.bryanadams.com
©
07/2007 by
Hans-Georg Krumm
URL:
http://www.hgkrumm.de/bryan_adams_2007_07_15.html
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