Nach 30 Jahren endlich im Jazzhaus in Freiburg
Die Hooters begehen dieses Jahr ihr 30 jähriges
Bühnenjubiläum
und natürlich kommen sie in "ihre 2. Heimat", nach Deutschland, um
dies zu feiern. Auch nach so langer Zeit gibt es Clubs, in denen sie
bisher noch nicht gespielt haben und das Jazzhaus in Freiburg, dass in
einem wunderschönen Gewölbekeller untergebracht ist,
gehört dazu.
Zwei Überraschung gibt es gleich zu Anfang des Konzerts: zum
einen kommen 6 statt
wie sonst 5 Hooters auf die Bühne und zum anderen geht es gleich
mit einem neuen Song, der den seltsamen Titel "Pissing in the Rhine"
trägt, und mit Ausnahme des Refrains in Deutsch gesungen wird,
los!
Irgendwie geht es um Wein, Alleinsein und den Rhein und alles reimt
sich und ist gar sonderbar anzuhören. Das mit den 6 Hooters
klärt sich im Laufe des Konzerts auf: Eric hat sich beim
Skifahren die Schulter gebrochen und muss zur Zeit die Gitarre im
Wesentlichen Gastmusiker Tommy Williams überlassen, der seine
Sache ausgezeichnet macht.
Nach "Pissing in the Rhine" kommen dann die 3 Klassiker "Day
by Day", "Southferry Road" und "Fighting on the same side" und danach
kann nicht mehr viel schief gehen: das Publikum geht mit und den
Hooters sieht man an, wieviel Spaß sie haben. Vor allem Eric
scheint seine Gitarren nicht zu vermissen - ganz im Gegenteil: er gibt
den Sänger-Frontman, als hätte er nie etwas anderes gemacht.
Und mit Tommy an der Gitarre eröffnen sich auch ganz neue
Möglichkeiten wie zum Beispiel ein grandioses "Duell" zwischen
Eric an der Mundharmonika und Tommy an der Gitarre bei "500 Miles".
Aber
so ganz ohne Saiteninstrumente geht es dann doch nicht: obwohl Eric
sich zunächst auf Gesang, Mundharmonika und Harmonika
beschränkt greift er dann öfter zur Mandoline und gegen Ende
des Konzerts dann doch hier und da zur Gitarre.
Nach dem Don Henley Cover "Boys of Summer", in dem ja ein Cadillac
vorkommt wird auch mal wieder das "Great Big American Car" vom "Out of
Body" Album aus der Garage geholt und auch "Boys will be boys"
vom gleichen Album kommt mal wieder zu Ehren. Ansonsten viel bekannte
"alte" Klassiker (All you Zombies, Johnny B., Satellite) und "neue"
Klassiker wie das grandiose "Free Again" vom bisher letzten Studioalbum
bilden das Gerüst für einen wunderschönen Abend.
Einziges kleines Manko für mich an diesem Abend: "Silver
Lining" von der demnächst erscheinenden EP "Five by Five" gibt es
als 2. neues Stück. Schade, denn "Highway Bound" das letztes Jahr
als neuer Song gespielt wurde, hat mir deutlich besser gefallen.
Auch nach 30 Jahren stecken die Hooters das Publikum mit ihrer
Spielfreude und ihrem Witz an und bringen es fertig, dass auch ein
neues Bandmitglied wie ein Teil dieser Familie wirkt. Mit "One of us"
und "Time after Time", die übrigens auch auf der "Five by Five" EP
zu hören sein werden, endet das Konzert von dem Eric beim
anschließenden Meet & Greet sagen wird, dass es das
schönste der bisherigen Tour gewesen sei.