Was für Flaschen
Wenn man das GlasBlasSing Quintett schon einmal gesehen hat, so wie
ich beispielsweise auf "Das Fest" vor ein paar Jahren, und wenn
versucht das Konzept des Quintetts aus Berlin jemanden in einem Satz zu
erklären, erntet man oft fragende Blicke. Musik auf Pfandflaschen?
Ja, Musik auf Pfandflaschen!
Im bestuhlten und wahrscheinlich ausverkauften Jubez sind vor dem
Auftritt schon mal die Instrumente zu bewundern: Kästen mit
Leergut, an einem Brett befestigte Jägermeisterflaschen , und
anderes tonerzeugendes Equipment auf Leergutbasis - da ist schnell
klar, warum das 2. Programm der 5 "Keine Mache den Dosen" heißt.
Auf diesem Equipment wird dann im Laufe des Programms musiziert, und
das überaus virtuos, egal ob "Türkischer Marsch", Elvis Songs
oder Selbstgeschriebenes. Da wird auf den Flaschen panflötenartig
geblasen und getrommelt oder mit den Daumen in den Flaschenhälsen
geploppt, dass man nur so staunt. Dazu singen die 5 dann noch, sodass
man im Prinzip ein A capella Quintett mit Leergut Unterstützung
hat.
Bei Eigenkompositionen sind es oft herrlich sinnfreie, lustige
Texte, die viel Spaß machen, wie beispielsweise das Lied
über eine Katze, die mit einem Fahrrad durch die Wohnung
düst, oder das Lied über den frühen Vogel, dem sein
Lohn, der Wurm, vorenthalten wird. Bei Coverversionen werden die Texte
oft verändert, wie zum Beispiel bei einem Medley aus Fanta 4 Songs
und Abwechslung kommt auch dadurch zu Stande, dass jeder der 5 einmal
die Lead-Vocals übernimmt. Dazu kommt auch die
Publikumsbeteiligung nicht zu kurz: neben dem obligatorischen
Mitsingen, das erstaunlich gut klappt, dürfen 2 Freiwillige
Westernmelodien erkennen und etwas gewinnen. Und zu guter Letzt geben
die 5, die ursprünglich aus dem Harz kommen, dann noch einen
Sprachkurs ihres Heimatdialekts.
Fazit: die 5 sind überaus kurzweilig und einfach nur zu
empfehlen.