Greatest Hits Live
In den letzten Tagen hingen sie fast überall in Karlsruhe:
Plakate, die auf den Auftritt der Hooters im Substage am Freitag, den
13.5. hinwiesen. Dies, und vielleicht noch der Auftritt der
Hooters beim lokalen Radiosender "Neue Welle", bei dem sie zur
Unterstützung des vom Abstieg bedrohten KSC ihren großen Hit
"Johnny B." mit neuem Text sangen ("KSC, a winner you will be - you'll
stay in the league, just listen to me") sorgte dafür, dass das
1200 Leute fassende Substage rappelvoll war, als die Hooters
pünktlich um 21:00 die Bühne betraten.
Wie es sich für einen amtlichen Rockschuppen wie das Substage
gehört,
waren alle 6 Hooters in schwarz gekleidet. 6 Hooters? Ja, wie im
letzten Jahr, als Eric Bazillian seine Schulterverletzung auskurierte,
war wieder Tommy Williams als zusätzlicher Gitarrist mit von der
Partie.
Mit "Dancing on the edge" gefolgt von "Day by Day" wurde das Konzert
eröffnet und mit diesen 2 Up-tempo Nummern gleich einmal für
gute Stimmung gesorgt. Ein ungewohnt jazziges Intro von Rob Hyman
(statt dem üblichen "Graveyard Waltz") ging dann in "500 Miles"
über, das an diesem Abend etwas langsam daher kam, dafür aber
den Reggae Groove in den Vordergrund treten ließ und Eric und
Tommy Gelegenheit für ein "Duell" zwischen Mundharmonika (Eric)
und Gitarre (Tommy) bot, bei dem dann auch noch die Instrumente
getauscht wurden. Raum für solches Jamming bietet ein
reguläres Konzert natürlich eher als ein Festival Auftritt
wie letztes Jahr in Calw und den nutzten die 6 aus Philadelphia
reichlich. Man staunt dann mal wieder über die teilweise
ungewöhnlichen Instrumente, die alle mal Verwendung finden. So zum
Beispiel ein Akkordeon als Rhythmus-gebendes Instrument für einen
Reggae in "Fighting on the same side" oder natürlich die Melodica,
in gleich mehreren Songs. Ein Unplugged Teil gab es auch sodass
man "One too many nights" nach langer Zeit endlich mal wieder
hören konnte - "Nevous Night" war übrigends der andere
"Unplugged" Song.
Bekannte Songs standen im Vordergrund bei diesem 2 stündigen
Konzert, allerdings wurden alle 3 neuen Lieder der letzten
Veröffentlichung "5 x 5" gespielt, also "Pissing in the Rhine" mit
seinem sinnfreien deutschen Text, "Really fine wine" sowie "Silver
Lining" das laut Eric aus dem vor 2 Jahren gespielten "Highway Bound"
entstanden ist. Und das war für mich auch eigentlich der einzige
Wermutstropfen an diesem Abend: im Vergleich zu vergangenen Tourneen
wurde auf Nummer sicher gegangen und nur auf bereits
veröffentlichtes Material zurückgegriffen. Ganz neue Songs
wurden leider nicht gespielt, satt dessen die Greatest Hits: "Johnny
B", "Satellite", "All you zombies" und, und, und.
Wie so oft gab es dann zum Abschluss dann die 2 Hooters Songs, die
für andere Künstler geschrieben worden sind: "One of us", das
seit langem mal wieder in der Stromgitarren Fassung gespielt wurde,
also etwas so, wie die Hooters den Song zusammen mit Joan Osborne
damals eingespielt hatten, sowie "Time after Time" in der "5x5" Version.
Fazit: Ein gelungener "Greatest Hits" Abend, der denjenigen, die die
Hooters zum ersten Mal live gesehen haben, bestimmt alle Wünsche
erfüllt hat und der den "Die hard" Fans nur den einen Wunsch auf
neue Songs nicht erfüllte. Und im November kommen die Hooters dann
schon wieder nach Karlsruhe: als Support von "Status Quo" in die
Europahalle.
