Ezio & Booga, 2. Oktober 2005, Karlsruhe, Jubez

Acoustic Music is...

20:30, Jubez Karlsruhe: Ezio und sein Partner Booga  kommen in Rahmen der "Ezio und Booga als Duo" Tour auf die Bühne und wirken während der ersten 3-4 Songs zunächst so, als wären sie lieber wo anders. Beide haben einen etwas muffigen Gesichtsausdruck, den man sonst eher selten sieht, aber zum Glück wandelt sich das mit zunehmender Konzertdauer deutlich: Booga huscht hier und da ein Lächeln über das Gesicht und Ezio sucht deutlich den Kontakt zum Publikum. Hey, man ist ja schließlich auch in Karlsruhe, was für beide immer so etwas wie ein Heimspiel bedeutet. Das Jubez ist mit 500 Besuchern wie so oft bei Ezio mal wieder ausverkauft was man vor Konzertbeginn an den Ticketsuchenden vor dem Eingang schnell erkennen kann. "In Karlsruhe sind mehr Leute außerhalb, die Ezio sehen wollen, als in Österreich innerhalb" witzelt Ezio Lunedei dann auch in seiner Begrüßung. Und zur Belohnung gibt es dann schnell einen "Karlsruhe" Song, der so wirkt, als hätte sich Ezio denselben soeben ausgedacht.

Das Publikum gewohnt textsicher, vor allem bei den Klassikern "Saxon Street", "Deeper" und "30 and confused" und was die Ezio und Booga an Stimmung zaubern, "nur" bewaffnet mit ihren akustischen Gitarren und Ezios Gesang, ist wirklich einmalig. Obwohl Ezio an diesem Abend etwas mit seiner Karriereentscheidung zu Gunsten von "Acoustic Music" zu hadern scheint: in seinen zwischendurch derart ausufernden Geschichten, dass Booga schon ungeduldig wird, erzählt Ezio augenzwinkernd, dass er auch gerne mal ein Video wie manche Rap Stars drehen würde: an einem Swimming Pool, mit netten Mädels drum herum - aber er und Booga würden mit ihren 2 Gitarren dann wohl nicht so recht in dieses Konzept passen. Sein Fazit: "Acoustic music is f**** rubbish". So melancholisch seine Songs auch oft sind - seine Kommunikation mit dem Publikum treibt einem vor Lachen Tränen in die Augen. Und wenn sich Ezio mit all seinen Geschichten mal total verzettelte, ließ er das Publikum entscheiden, wie es weitergehen sollte.

Einer der vielen, vielen Highlights des Abends ist natürlich Boogas Ausflug zum Gesangsmikrophon: "Moonburn" läßt einen vor lauter Coolness eine Gänsehaut verspüren. Ebenfalls nett: "59 Yards", bei dem Ezio den Refrain mal als Elvis, dann als Bob Dylan singt.

Fazit: Ezio als Duo gefallen mir besser, als Ezio mit Band: die Beiden können dann einfach spontaner sein und das paßt prima zu einem vergleichsweise kleinem Club wie das Jubez. Meine persönlichen Highlights waren diesmal "Alex", "Saxon Street" und "Moonstruck". Und nach 2 1/2 Stunden verabschieden sich die Beiden - von Muffigkeit keine Spur mehr.

Bilder dieses Konzerts sind hier zu finden.

Ticket

Hier noch ein Link: www.ezio.de

© 10/2005 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/ezio_021005.html 

Home
email
Konzertkritiken
Gästebuch
Links
Photoalbum
Konzerttickets