The Fray: Ein
schöner Abschluss des New Pop Festival 2006
Wer dieses Jahr
in den USA war, konnte "Over my head" nicht entrinnen. In fast
allen Sendern war der Song in die "Heavy Rotation" aufgenommen.
Hierzulande wiederum sind sie fast gänzlich unbekannt: The Fray
aus Denver, Colorado, die einzige US-Band beim New Pop Festival 2006.
Wer allerdings US Mainstram Rock erwartete, wurde beim Auftritt im
wunderschönen Baden-Badener Theater angenehm überrascht.
Schon die Tatsache, dass ein Flügel den Bühnenmittelpunkt
bildete, an dem sich Sänger Isaac Slade sich für fast das
ganze Konzert über positionierte, weckte Neugier. Die Band
(normalerweise zu viert, für das Konzert um einen Bassisten
verstärkt) zeigte gleich bei den ersten Songs dass ihre
musikalischen Vorbilder eher bei britischen Bands, wie z.B.
Coldplay, zu suchen sind, denn bei amerikanischen Bands.
Die Struktur der Songs wurde meist durch das Piano und dem Gesang von
Isaac Slade vorgegeben, um die dann vor allem die 2 Gitarristen
Soundgebirge auftürmten, die es in sich hatten. Stellt euch eine
rockige Variante von Coldplay mit einem Schuß Radiohead vor und
ihr habt ungefähr eine Vorstellung, was bei dem einstündigen
Auftritt von The Fray abging.
Neben den Songs gab es auch die ein oder andere kleine Showeinlage:
Gitarrist Joe King, der auch bei 2 Songs sang, brachte einen aus seinem
High-School Deutschkurs stammenden Dialog zwischen einer Marianne und
einem Stefan zum Vortrag und Isacc Slade zelebrierte das Entledigen
seines Hemdes als kleinen Stiptease, der ein schwarz-rot -golden
bedrucktes T-Shirt aus Japan (!) zum Vorschein brachte. Die Musik stand
aber klar im Vordergrund und neben ihrem eigenem Material gab es auch 2
schöne Cover-Versionen: CCRs "Have you ever seen the rain" und als
vorletzten Song eine rockige Version des Beatles Klassikers Eleanor
Rigby. Bemerkenswert: The Fray brachten es tatsächlich fertig
diesen Siong so zu spielen, als handele es sich um einen "The Fray"
Song. Für mich, neben ihrem "Hit" Over my head, das Highlight des
Konzerts. Für die einzige Zugabe kam allein Issac Slade an den
Flügel um das Konzert zu beenden.
Fazit: The Fray hätten es verdient, auch in Europa die
Aufmerksamkeit zu bekommen, die sie in ihrem Heimatland längst
haben.
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