Leningrad Cowboys, 26.07.2006, Zeltival,Tollhaus, Karlsruhe

Elvis lebt! Und zwar in Karlsruhe!!!

Cover Bands ist einer der musikalischen Trends der letzten 10 Jahre. Manche verschreiben sich der Musik einer einzigen Band, andere bieten ein breiteres musikalisches Spektrum und wiederum andere schaffen es, aus bekannten Songs etwas Eigenständiges zu schaffen, wie etwa die Leningrad Cowboys, die es wiederum schon Anfang/Mitte der 90iger zu einigem Ruhm brachten. Und nun, über 10 Jahre später machen sie mit ihrer schrägen Show Halt in Karlsruhe im Rahmen des Zeltivals. Schon vor Beginn läßt die Bühne erahnen, dass dies kein gewöhnliches Konzert werden wird: ein zum Schlagzeug umgebauter Traktor im Flammen-Look weißt auf den etwas schrägen Humor der Finnen hin, die, getarnt als russische Band, einstmals aufgebrochen sind, um Amerika zu erobern. Und mit "American Woman" schicken sich die ca. 10 Finnen an, auch das Karlsruher Tollhaus zu erobern. Und schon beim ersten Song weiß man nicht, worauf man sich konzentrieren soll: die ungewöhnliche Optik der Cowboys, oder die ungewöhnlichen Arrangments der Songs.

OK, fangen wir mit der Optik an: die Musiker (Sänger, 3(!) Gitarristen, 3 Bläser, Bassist und Drummer) trotz der tropischen Temperaturen in Anzüge mit Flammen- Applikationen gekleidet und 2 wesentlich leichter bekleidete Tänzerinnen bieten einiges für's Auge. Und der Sound? Nun, wer die Cowboys noch aus den 90igern kennt, wird sich zunächst etwas gewundert haben, denn die Finnen haben hörbar ihren Sound geändert: statt wie früher fast jeden Song in einer "russischen" Version  zu spielen,  wurden "American Woman" und der folgende Bond-Song "Goldfinger"  und "Perfect Day" ver-rammsteint bzw. a la Metallica intoniert.  Nach diesem Einstieg gab es die gewohnt witzigen Ansagen des Sängers und natürlich durften "Gäste" nicht fehlen, denn schließlich haben die Cowboys kurz vor ihrem Auftritt Elvis in Karlsruhe getroffen. Ja, Ja - der ist gar nicht tot - "he just smells bad". Klar das eine solche Legende auch 2 Songs beisteuern muß.

Man merkt also: Spaß steht bei Konzerten der Leningrad Cowboys im Vordergrund. Und Spaß hatten und boten die Finnen einigen. Neben abstruser Cover Versionen, etwa von "You're my heart, you're my soul" wurden auch die Zuschauer in's Geschehen mit ein bezogen, besonders wenn sie weiblich und gut gutaussehend sind.  Diese wurden gandenlos auf die Bühne gezehrt, um mit dem Sänger oder einem weiteren "Bosa Nova Gast" aus Paraguay für die Dauer eines Songs zu tanzen. Mit zunehmender Konzertdauer ging die Stimmungskurve steil nach oben - vielleicht auch, weil in der zweiten Konzerthälfte etwas mehr der "alte" Sound der Leningrad Cowboys mit den Publikum als russischem Chor gepflegt wurde. Und so gab es folgerichtig als Finale die begnadet gute Version von "Those were the days" mit fast ebenso vielen Zusschauern wie Leningard Cowboys auf der Bühne.

Ticket

Und hier noch ein Link: http://www.leningradcowboys.fi

URL: http://www.hgkrumm.de/leningrad_cowboys_26072006.html 

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